Führungskräfte sind gesetzlich verpflichtet, für unternehmerische Entscheidungen alle verfügbaren Informationen auszuschöpfen – was den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zunehmend erforderlich macht. Die Business Judgment Rule schützt sie vor Haftung, solange die Entscheidungen auf angemessener Informationsgrundlage beruhen, die durch
KI-gestützte Analysen verbessert werden kann. Der Bundesgerichtshof betont, dass lückenhaftes Risikomanagement zu persönlicher Haftung führen kann, auch bei scheinbar stabilen Unternehmen. Daher wird die Nutzung von
KI im Risiko- und Krisenmanagement zum anerkannten Standard, um fundierte und zukunftssichere Entscheidungen zu treffen.
scherer 1920 Downloads31.10.2024
Datei downloaden Der Artikel von Scherer/Seehaus beleuchtet die erheblich gestiegenen Anforderungen und Haftungsgefahren für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsgremien von Kapitalgesellschaften durch das seit dem Jahr 2021 geltende StaRUG (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) . Besonders in Zeiten zunehmender Insolvenzen und Krisen wird deutlich, wie wichtig ein StaRUG-konformes Risikomanagementsystem ist, damit "gesunde" Unternehmen potenzielle Gefahren frühzeitig erkennen und abwehren können. Viele Unternehmensleiter interpretieren § 1 StaRUG gar nicht oder falsch und nehmen fälschlicherweise an, dass diese Vorschrift nur in der Unternehmenskrise von Bedeutung sei. Die Pflichten aus § 1 StaRUG gelten jedoch auch, wenn es dem Unternehmen gut geht. § 1 StaRUG wird von der jüngsten Rechtsprechung des BGH vom 23.7.2024, II ZR 206 / 22 ergänzt. Der BGH verlangt eine entsprechende (Risikoerkennungs-) Organisation und kontinuierliche Kenntnis der wirtschaftlichen und finanziellen Situation des Unternehmens in Echtzeit. Zu dieser Situation gehören auch angemessen erstellte "Worst-Case-Szenarien".
scherer 3957 Downloads10.09.2024
Datei downloaden A number of national courts around the world have already addressed the issue of environmental protection and derived environmental rules from applicable national law. Global landmark cases that have significantly strengthened environmental protection include the German Federal Constitutional Court's 2021 climate protection ruling. This decision declared parts of the Climate Protection Act unconstitutional because they illegally shifted the burden of reducing emissions beyond 2030, thereby jeopardising the rights of future generations. Years earlier in India, the 1986 M.C. Mehta case led to major pollution control measures in Delhi. In 2011, Ecuador's Constitutional Court recognised the rights of nature in the Vilcabamba River case, while in 2018, Colombia's Supreme Court declared the Amazon rainforest a legal entity in need of special protection. Similarly, in South Africa, the 2006 High Court ruling in Minister of Water Affairs and Forestry v Stilfontein Gold Mining Co. Ltd held companies responsible for the pollution they cause. In the face of these developments, the European Union has taken a bold step by introducing supranational legislation to maintain its environmental credibility. The Corporate Sustainable Due Diligence Directive (Directive 2024/1760) is a key development in European sustainability legislation that aims to hold companies accountable for human rights and environmental impacts throughout their supply chains. Published on 5 July 2024 and to be enforced in EU member states by 26 July 2026, the Directive requires companies to prevent negative impacts not only from their own operations, but also from those of subsidiaries and business partners. It enforces the implementation of climate change plans in line with the Paris Agreement and ensures sustainable business models. Unlike existing voluntary initiatives, the Directive introduces civil liability, allowing affected parties to seek compensation. It replaces national standards and provides a consistent and rigorous framework covering both upstream and downstream business activities. Against a global backdrop of supply chain scandals and inadequate voluntary initiatives, this Directive heralds a new era of corporate responsibility. What does it mean for businesses and consumers across Europe? The following sections explore how the Directive is reshaping corporate responsibility and sustainability practices. This article provides an overview of the key changes and answers the most frequently asked questions in a comprehensive FAQ section.
khakzad 1890 Downloads15.08.2024
Datei downloaden Der Aufstieg der Nachhaltigkeit in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Diskurs ist von großer Bedeutung, da der vom Menschen verursachte Klimawandel zu beispiellosen Ereignissen geführt hat. Europa ist der Kontinent, der sich am schnellsten erwärmt, und die Folgen des Klimawandels können (und werden) existenzielle Auswirkungen haben. Angesichts dieser Herausforderungen gewinnen Umwelt-, Sozial- und Governance-Konzepte (ESG) an Bedeutung, erscheinen aber oft als ein verwirrendes Geflecht von Anforderungen und Standards. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten ESG-Initiativen und -Regelungen, insbesondere in der EU, und untersucht die spezifischen Anforderungen an den Finanzsektor und das Risikomanagement. Der Artikel beleuchtet auch die Rolle des Unternehmenssektors als Hauptakteur bei Risikominderung und Risikomanagement und geht auf die weitreichende Bedeutung von Nachhaltigkeit über den Klimaschutz hinaus ein. Bestehende Mythen über Nachhaltigkeit und Klima im Allgemeinen werden den Fakten gegenübergestellt (was auch als Erklärungsansatz für einige bemerkenswerte Entwicklungen in diesem Zusammenhang dienen kann). Ziel des Artikels ist es letztlich, einen Einblick in die wichtigsten Rahmenbedingungen und Anforderungen zu geben, die heute in der Wirtschafts- und Finanzwelt gelten, und ein Verständnis für die komplexen Zusammenhänge der aktuellen und zukünftigen ESG-Landschaft zu entwickeln.
farhad_khakzad 2809 Downloads02.07.2024
Datei downloaden Das Akronym ESGRC steht für Environmental, Social, Governance, Risk und Compliance. Das "G" für Governance ist dabei das Bindeglied zwischen ESG und GRC und erfährt daher besondere Bedeutung. Ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit (ESG) ist neben Regulierung, Governance, Risk und Compliance (GRC) und der digitalen Transformation sowie Künstlicher Intelligenz (
KI) ein wichtiger Megatrend der nächsten Jahrzehnte, der das Privatleben aller Menschen, aber auch Regierungen, öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Organisationen, sowie die grundlegend neuen Arbeitswelten wesentlich beeinflussen wird.
[Quelle: Josef Scherer | Anna Klinger (2024): Das "G" in ESGRC: Nachhaltige und sichere Führung, in: FIRM Jahrbuch 2024, S. 41-44.]
scherer 2024 Downloads06.05.2024
Datei downloaden The acronym ESGRC stands for Environmental, Social, Governance, Risk and Compliance. The "G" for governance is the link between ESG and GRC and is therefore of particular importance. Alongside regulation, governance, risk and compliance (GRC), digital transformation and
artificial intelligence (
AI), economic, social and environmental sustainability (ESG) is an important megatrend of the coming decades that will have a significant impact on the private lives of all people, but also on governments, public and private organisations and the fundamentally new world of work.
[Source: Josef Scherer | Anna Klinger (2024): The "G" in ESGRC: Sustainable and safe leadership, in: FIRM Yearbook 2024, p. 151-154.]
scherer 937 Downloads06.05.2024
Datei downloaden Der Artikel "ESG-Risiken in der Wertschöpfungs- und Lieferkette von Finanzinstituten" behandelt die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) in die Wertschöpfungs- und Lieferketten von Finanzinstituten. Es unterscheidet zwischen der Lieferkette, die direkte Zulieferer umfasst, und der Wertschöpfungskette, die alle wertschöpfenden Aktivitäten eines Unternehmens einbezieht. Das Dokument betont die Notwendigkeit, ESG-Risiken zu managen, die regulatorischen Anforderungen zu verstehen und ESG-Compliance in das Auslagerungsmanagement zu integrieren. Ziel ist es, Finanzinstitute dazu zu befähigen, ihre Geschäftspraktiken nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig regulatorische Vorgaben zu erfüllen.
[Scherer, J. / Grötsch, A. (2022): ESG-Risiken in der Wertschöpfungs- und Lieferkette von Finanzinstituten (Kapitel 4c), in: Kaiser, T. / Mervelskemper, L. (Hrsg.): Effektives Management von ESG-Risiken in Finanzinstituten, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2024, S. 193 - 207.]
scherer 1369 Downloads06.05.2024
Datei downloaden Der Artikel von Josef Scherer in der Zeitschrift für Produkt- und Nachhaltigkeits-Compliance (ZfPC) beleuchtet tiefgehend die Rolle und die Wichtigkeit von Product- und Nachhaltigkeits-Compliance-Managementsystemen (CMS) vor dem Hintergrund aktueller höchstrichterlicher Rechtsprechung und der fortschreitenden technologischen Innovationen. Durch eine Kombination aus theoretischer Erörterung und praktischen Beispielen wird die Notwendigkeit eines wirksamen CMS für Organisationen unterstrichen, um den steigenden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und potenzielle Haftungsrisiken zu minimieren.
[Quelle: Scherer, Josef (2024): Innovationen und enthaftende Wirkung eines Product- oder Nachhaltigkeits-Compliance-Managementsystems im Lichte aktueller höchstrichterlicher Rechtsprechung, in: ZfPC 1/2024, S. 15-20]
scherer 2607 Downloads15.03.2024
Datei downloaden In jüngster Zeit bestätigt die höchstrichterliche Rechtsprechung in Deutschland (vgl. BGH-Entscheidungen "KMW" und "Selbstreinigung"), der Gesetzgeber und auch die Exekutive die allgemein anzuerkennende Rechtsfigur, dass organisatorische Vorkehrungen zur Vermeidung von Pflichtverstößen unter Umständen im Einzelfall den Vorwurf vorsätzlichen Handelns entfallen lassen oder bei der Strafzumessung zu berücksichtigen sind.
[Autoren: Scherer, Josef / Grötsch, Andreas / Fruth, Klaus]
scherer 3295 Downloads26.06.2023
Datei downloaden Financial sustainability is underrepresented in both the research on and practice of sustainability management and reporting. This article proposes a conceptual measure of financial sustainability and examines its association with capital market returns. The measure is positioned at the intersection of sustainability management, risk management and risk governance. Financial sustainability is regarded as a crucial control parameter complementing shareholder value and can be viewed by riskaverse investors as a secondary condition of investment decisions. It reduces refinancing and insolvency risks, leading to risk-adjusted excess returns in an imperfect capital market with financing restrictions and insolvency costs. We propose measuring a firm’s financial sustainability in terms of four conditions: (1) firm growth, (2) the company’s ability to survive, (3) an acceptable overall level of earnings risk exposure, and (4) an attractive earnings risk profile. We show that the application of a conditions-based investment strategy to European firms with high financial sustainability (i.e., firms fulfilling all four conditions) over the period from July 1990 to June 2019 results in monthly excess returns of 0.39%. This portfolio’s risk is lower than the risk of market investment. We find that the excess returns increase when incrementally adding each of the four conditions to the investment strategy.
Gleißner, W. / Günther, T. / Walkshäusl, C. (2022): Financial sustainability: measurement and empirical evidence, in: Journal of Business Economics, 21. Februar 2022
gleissner 6726 Downloads29.07.2022
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