Die aktuelle Finanzmarktkrise zeigt, dass spezielle Kreditinstitute die Risiken unterschätzt haben, von denen sie bedroht waren. Bankenzusammenbrüche, temporär extrem hohe credit spreads und die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung zeigen dies sehr deutlich. Wenn man als Ursache hierfür nicht alleine ansehen möchte, dass an sich bekannte Risiken schlicht ignoriert wurden, muss man hier Defizite bei der Risikoquantifizierung und Risikoaggregation feststellen. Letztlich ist also die Qualität der heute verfügbaren, internen Risikomanagementsysteme und Risikomodelle der Kreditinstitute (aber auch vieler Industriekonzerne) zu hinterfragen.
[Quelle: Gleißner, W.: Metarisiken in der Praxis: Parameter- und Modellrisiken in Risikoquantifizierungsmodellen, in: RISIKO MANAGER, Ausgabe 20/2009, S. 14-22.]
Gleissner 3914 Downloads19.02.2010
Datei downloaden In dem Beitrag "6 Ways Companies Mismanage Risk" (Harvard Business Review, March 2009] wird erklärt, was die Risikomanager in jüngerer Zeit falsch gemacht haben. Insgesamt werden sechs typische Fehler diskutiert. Dem Autor geht es aber eindeutig "nur" um praktische Umsetzungsfehler. Die implizite Annahme bei seiner Diskussion lautet: Im "Prinzip" ist die Grundstruktur der heutigen Risikomodelle richtig; es geht also lediglich um fehlerhafte Anwendungen. Im vorliegenden Beitrag wird diese Sichtweise bestritten. Wir behaupten: Das Grundmodell hat eine falsche Struktur. Wenn das Grundmodell falsch ist, warum ging es bis zum Sommer 2007 dann gut? Warum funktionierte das Grundmodell danach nicht mehr? Die Antwort ist einfach: Selbst eine Fehlkonstruktion kann funktionieren, wenn sie nicht extremen Belastungen ausgesetzt ist. Die extreme Belastung setzte im Jahr 2007 mit dem Zusammenbruch des Subprime-Marktes ein. Erst zu diesem Zeitpunkt wurden die konzeptionellen Fehler im Risikomanagement offensichtlich.
[Quelle: Bieta/Milde: Denkfehler im Risikomanagement, in: RISIKO MANAGER 16/2009]
Bieta 5727 Downloads03.09.2009
Datei downloaden Risikomanager gehören zu den Gewinnern der aktuellen Finanzkrise – wie auch aller Krisen zuvor. Für die Zukunft des Risikomanagements und das Berufsbild des Risikomanagers ist eins sicher: Das Fahrwasser wird für Banken und Versicherungen (und andere Branchen) zunehmend unruhig. Da das Geschäftsmodell von Banken und Versicherungen nun einmal auf dem professionellenManagement von Risiken basiert, werden auch in Zukunft Risikomanager ein reichhaltiges Betätigungsfeld finden. Der zunehmende regulatorische Druck (Solvency II, BilMoG, Basel III) wird diese Entwicklung zusätzlich antreiben. Neben Banken, Versicherungen und Kapitalanlagegesellschaften werden auchWirtschaftsprüfer, Unternehmensberater sowie Industrie- und Handelskonzerne Risikomanager nachfragen.
[Romeike, F. (2009): Risk Manager: Entscheidend sind die Soft Skills, in: staufenbiel Banking & Finance 2009/10, S. 10-13]
Romeike 5536 Downloads27.08.2009
Datei downloaden This paper explores the question of whether market participants could have or should have anticipated the large increase in foreclosures that occurred in 2007 and 2008. Most of these foreclosures stem from loans originated in 2005 and 2006, leading many to suspect that lenders originated a large volume of extremely risky loans during this period. However, the authors show that while loans originated in this period did carry extra risk factors, particularly increased leverage, underwriting standards alone cannot explain the dramatic rise in foreclosures. Focusing on the role of house prices, the authors ask whether market participants underestimated the likelihood of a fall in house prices or the sensitivity of foreclosures to house prices. The authors show that, given available data, market participants should have been able to understand that a significant fall in prices would cause a large increase in foreclosures, although loan?level (as opposed to ownership?level) models would have predicted a smaller rise than actually occurred. Examining analyst reports and other contemporary discussions of the mortgage market to see what market participants thought would happen, the authors find that analysts, on the whole, understood that a fall in prices would have disastrous consequences for the market but assigned a low probability to such an outcome.
[Authors: Gerardi, Kristopher/Lehnert, Andreas/Sherlund, Shane/Willen, Paul, Federal Reserve Bank of Boston]
Gerardi 7203 Downloads09.04.2009
Datei downloaden Conventional wisdom in Washington is coalescing around the idea that the Federal Reserve should be empowered as a systemic risk regulator to supervise all “systemically significant” financial institutions. Last month’s Outlook1 contended that the failure of banking regulation argues strongly against extending safety-and-soundness regulation beyond the banking sector and that designating some firms as systemically significant would create another class of companies—like Fannie Mae and Freddie Mac—that are implicitly backed by the federal government. This Outlook examines the notion that the Fed should be the systemic regulator, pointing out that the agency has for many years had all the powers of a systemic regulator for banks and has failed to use them effectively; that supervising industries other than banking requires skills and knowledge that the Fed does not have and probably could not acquire in any reasonable amount of time; and that a role as systemic regulator would impair the Fed’s independence and create conflicts with its more important function as the nation’s monetary authority. Finally, this Outlook questions whether systemic risk itself can be defined—and whether the commonly accepted notion of systemic risk supports the creation of a systemic risk regulator.
[Author: Wallison, Peter/American Enterprise Institute]
Wallison 5665 Downloads08.04.2009
Datei downloaden Wenn man die einzelnen Krisen, historische wie aktuelle, betrachtet, stellt sich die Frage, ob sie alle die gleichen Ursachen hatten und sich auch ihr jeweiliger Verlauf glich, oder ob es zwar gewisse Schemata gab, jedoch die einzelnen Krisen alle auf ihre Weise einzigartig waren. Wie historische Finanzkrisen zeigen, ist eine bedeutende Kategorie der Krisenmechanismen sicher das sogenannte Herdenverhalten. Hier kommt es zu starken Preisschwankungen, weil die Investoren, gleich einer Herde, einander folgen und dann alle in eine Anlagem¨oglichkeit hinein oder aus ihr heraus gehen.
Hott 12149 Downloads04.03.2009
Datei downloaden Die Gefahr, dass ein Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann und die Bank das verliehene Geld abschreiben muss, besteht bei jedem einzelnen Engagement. Die Kunst besteht darin, diese Gefahr rechtzeitig zu erkennen.
mbuttler 6445 Downloads12.02.2009
Datei downloaden Mit Stresstests können Banken prüfen, wie sich Risiken im Extremfall auf ihr Kreditportfolio auswirken. Um dabei auch konjunkturelle Entwicklungen zu berücksichtigen, sind makroökonomische Stresstests erforderlich. Sie zeigen, wie sich große Abweichungen, beispielsweise bei BIP-Wachstum, Inflationsrate oder Zinsniveau, auf die Ausfallwahrscheinlichkeit von Firmenkunden-Portfolios auswirken.
[Quelle: RISIKO MANAGER 23/2007]
ifb 9864 Downloads13.01.2009
Datei downloaden Solvency II verpflichtet Unternehmen zu einer risikoadäquaten Sicht auf das Gesamtunternehmen. Beispielhafte Berechnungen des Standardmodells und eines Partialmodells anhand einer Mustergesellschaft zeigen, dass die Rückversicherung weiter eines der einfachsten und flexibelsten Mittel zur Bilanzsteuerung bleibt. Die Reform der Europäischen Union zu einer Modernisierung der Solvabilitätsanforderungen in der Versicherungswirtschaft bedeutet für alle Versicherungsunternehmen eine große Herausforderung, so die Solvency-II-Experten der Münchener Rück. Die Standardansätze zur Bestimmung der Solvabilität sollen zu einer risikoadäquaten Sicht auf die Gesamtsituation des Unternehmens führen, alle Risikotreiber in den Berechnungen berücksichtigt werden. Doch was bedeutet das für Versicherungsunternehmen in der Praxis? Wie wirkt sich die Änderung von einer regelbasierenden Solvenzbestimmung hin zu einer prinzipienbasierenden Ermittlung der Kapitalerfordernisse unter Solvency II auf das vorhandene Risikokapital aus? Und wie lässt sich das Risikokapital durch den Einsatz von Rückversicherung reduzieren?
[Source: MunichRe, Solvency Consulting Knowledge Series, 9/2008]
munichre 14533 Downloads21.11.2008
Datei downloaden Solvency II obliges companies to take a risk-adequate view of their operations as a whole. Sample calculations for a specimen company using the standard model and a partial model show that reinsurance remains one of the simplest and most flexible ways for an insurer to manage its balance sheet.
[Source: MunichRe, Solvency Consulting Knowledge Series, 9/2008]
munichre 12780 Downloads21.11.2008
Datei downloaden