Polykrisen
Als Polykrisen werden multiple Krisen bezeichnet, die sich gegenseitig verstärken. Der Begriff wurde vor allem von dem an der Columbia University (New York) lehrenden Wissenschaftler und Wirtschaftshistoriker Adam Tooze geprägt. Dies bedeutet im Kern, dass eine Polykrise nicht als die Summe einzelner Krisen zu verstehen ist und die einzelnen Krisen nicht einfach nebeneinander existieren, sondern sich gegenseitig beeinflussen.
Krisen sind über vielfältigen und mitunter komplexe Wirkungskanäle miteinander verbunden. Analog zur Risikoaggregation sind auch Krisen durch vielfältige Wirkungszusammenhänge miteinander verflochten, d.h. beispielsweise Feedback-Loops (Rückkoppelungsschleifen) und verstärkende Effekte. Im Risikomanmagement werden mit Hilfe der Risikoaggregation diese Effekte berücksichtigt, beispielsweise durch Korrelationen, Copulas oder Copulae bzw. logische Kausalbeziehungen, etwas bei stochastischen Simulationsmodellen.