Research projects

Überblick und Themenfelder

Kerninhalte der seitens RiskNET GmbH und FutureValue Group AG geplanten Forschungsprojekte sind fachliche und methodische Fragestellungen zum Thema Risikomanagement, welche nachfolgende Bedingungen erfüllen:

Neben einer hohen praktischen Relevanz, welche zugleich mit hohen methodischen und wissenschaftlichen Herausforderungen verbunden sind, sollte auch ein branchenübergreifender und interdisziplinärer Charakter vorhanden sein (etwa neben originärem Risikomanagement auch Controlling oder Psychologie betreffen). In diesem Kontext sollte auch die Verbindung der Kompetenzen unterschiedlicher Lehrstühle oder Unternehmen für die Projekte förderlich sein.

Für das Jahr 2008/09 sind in nachfolgenden Themenfelder Hauptaktivitäten angedacht:

  • "Meta-Risiken und die Quantifizierung von Risiken bei unbefriedigender Datenlage"
  • "Risk Attitudes and Percetions – Risikowahrnehmung und Risikohandhabung durch Manager"
  • "Performancemanagement – Systematische Nutzung von Risikoinformationen bei unternehmerischen Entscheidungen"

Meta-Risiken und die Quantifizierung von Risiken bei unbefriedigender Datenlage

Problemstellung
   
Definition Risikoquantifizierung: Quantitative Beschreibung eines Risikos durch eine geeignete Wahrscheinlichkeitsverteilung (beispielsweise Binomialverteilung) sowie die Umwandlung dieser in ein geeignetes Risikomaß, also eine (positive) reelle Zahl zur Priorisierung von Risiken.

Probleme in der Praxis bei der Risikoquantifizierung:

  • Verfügbare historische Daten nicht ausreichend oder nicht repräsentativ für die Zukunft.
  • Verzicht auf die Quantifizierung eines Risikos ist faktisch nicht möglich: Implizit würde das Risiko dann mit Null quantifiziert!

Daher sind Methoden und Verfahren notwendig, die mit verfügbaren Informationen tragfähige quantitative Beschreibungen von Risiken ermöglichen; der Umfang einer  Fehleinschätzung des Risikos selbst muss in diesem Kontext berücksichtigt werden.

Ziele des Forschungsprojektes

  • Aufzeigen, wo auch scheinbar objektive Risikoquantifizierungen subjektive Elemente enthalten (etwa bei der Auswahl von Vergangenheitsdaten).
  • Instrumentenkasten, der für alternativ mögliche Informationsmengen geeignete Verfahren für die Risikoquantifizierung anbietet.
  • Verfahren, welche das Risiko der Fehleinschätzung eines Risikos erfassen.

Wissenschaftliche Methoden und Forschungsfelder

  • Erkenntnisse psychologischer Forschungen, wie aus subjektiven Einschätzungen tragfähige Risikoquantifizierungen abgeleitet werden können,
  • Robuste Schätzverfahren für die Ableitung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen auf Basis historischer Daten,
  • Techniken zur Abschätzung von Quantilen, Risikomaßen oder approximativen Wahrscheinlichkeitsverteilungen auf Grundlage unvollkommener Informationen (beispielsweise mit der Cornish-Fisher-Abschätzung) und
  • Methoden des bayesianischen Lernens, die Transparenz auch über das "Schätzrisiko" (Modellrisiko) ermöglichen.

Vorteile der Berücksichtigung von Meta-Risiken

  • Auch die Parameter der Wahrscheinlichkeitsverteilung werden (im Gegensatz zur klassischen Entscheidungstheorie) als nicht gegeben sondern unsichere Schätzer aufgefasst
  • Damit wird der häufig zu hörenden Sorge begegnet, dass mit Verfahren der Risikoquantifizierung lediglich eine Scheingenauigkeit und Scheinsicherheit erreicht wird.
  • Transparenz über den tatsächlichen Risikoumfang wird hergestellt.

Der Nutzen für Unternehmen

  • Die Unternehmen erhalten ein Instrumentarium, das eine systematische Analyse der Qualität der Risikoquantifizierung im Unternehmen ermöglicht und insbesondere aufzeigt, wo und in welchem Umfang subjektive Einflüsse für die Risikoquantifizierung bedeutsam sind,
  • Unternehmen erhalten das Werkzeug, um ausgehend von einem individuellen (letztlich beliebigen) Informationsstand über ein Risiko möglichst leistungsfähige Risikoquantifizierungen zu erreichen und
  • es wird ein Instrumentarium bereitgestellt, das (z.B. im Rahmen der Risikoaggregationsmodelle) auch das "Risiko der Risikofehleinschätzung" (das Meta-Risiko) adäquat berücksichtigt.

 

Risk Attitudes and Percetions – Risikowahrnehmung und Risikohandhabung durch Manager

Problemstellung

Das Risikomanagement beschränkt sich in der Praxis nicht selten auf reine Compliance-Aspekte, den Aufbau formalisierter Risikomanagementsysteme und Financial Risk Management.  Verhaltenswissenschaftliche Aspekte werden in der Praxis vernachlässigt; diese Kenntnisse der Eigenschaften menschlichen Problemlösungsverhaltens sind von grundlegender Bedeutung für die Betrachtung des Risikomanagements/Risikohandhabung in Unternehmen.

Bisherige Erkenntnisse

Alle Entscheidungen sind unsicherheitsbehaftet bzw. beeinflussen den Risikoumfang eines Unternehmens; der "vernünftige" Umgang mit Risiken beeinflusst maßgeblich den langfristigen Unternehmenserfolg. Dabei sind besonders entscheidend

  • Risikowahrnehmung
  • Risikoneigung

Ziele des Forschungsprojektes

  • Erfassung der Ausprägung Risikokonzeption/Risikowahrnehmung und Risikoeinstellung von deutschen Managern.
  • Ermittlung von Faktoren, welche die Risikowahrnehmung und Einstellung beeinflussen.
  • Prüfung, wie psychologische Effekte die Qualität von risikobezogenen Urteilen und Handlungen beeinflussen.

Handlungsvorschläge für die Unternehmenspraxis

  • Erarbeitung von Hilfsmittel, die zu unverzerrten Risikoeinschätzung führen und helfen, aus psychologischen Gründen resultierenden Fehlentscheidungen bei Risiko zu reduzieren.
  • Entwicklung richtungweisender Strategien für das Human Resource Management, die helfen Risiken wahrzunehmen und zu einen adäquaten Umgang mit Risiken beitragen.

Insgesamt soll mit dem Forschungsprojekte aufgezeigt werden, wie die Risikowahrnehmung und -handhabung deutscher Manager aussieht und welche Rückschlüsse für die Gestaltung formalisierter Risikomanagementsysteme  und die Personalauswahl und -entwicklung gezogen werden können. Dabei soll insbesondere der Handlungsbedarf im Hinblick auf eine Verbesserung der Fähigkeit von Unternehmen und speziell der Führungskräfte im Umgang mit Risiken aufgezeigt und ein Instrumentarium zur Reduktion von unternehmerischen Entscheidungsrisiken (Managementrisiken) entwickelt werden.

 

Performancemanagement – Systematische Nutzung von Risikoinformationen

Problemstellung   

  • Der Risikoumfang eines Unternehmens bestimmt maßgeblich die Planungssicherheit, das zukünftige Rating, die Finanzierungskosten, den Kapitalkostensatz und damit letztlich den Unternehmenswert als Erfolgsmaßstab.
  • Abhängig ist der Risikoumfang von den Entscheidungen des Managements, speziell von Vorstand bzw. Geschäftsführung.
  • Oft werden die an sich vorhandenen Risikoinformationen (aus dem Risikomanagementsystem) aber nicht konsequent zur Verfügung gestellt, wenn Entscheidungen zu treffen sind, die ein Abwägen erwarteter Erträge und der mit ihnen verbundenen Risiken erfordert.

Defizite bei (wertorientierten) Managementsystemen

  • Berechnung von Kapitalkosten und Performancemaßen mit Risikoeinschätzung des Kapitalmarkts und nicht über die "Insiderinformation" bzgl. zukünftiger Risiken aus der unternehmensinternen Risikoanalyse.
  • Entscheidung über Finanzierungsstrukturen (etwa Investition) werden getroffen, ohne aus der Risikoaggregation abzuleiten, in welchem Umfang aufgrund der Planungen und Risiken Verluste entstehen können, die durch Eigenkapital abzudecken sind.
  • Ratingstrategien werden entwickelt und Covenants vereinbart, ohne Prüfung der Wahrscheinlichkeit einer negative Planabweichungen und der daraus entstehenden kritischen Entwicklung, welche das Rating gefährden oder zur Unternehmenskrise führen kann.
  • Ex post Performancebeurteilung mit fälschlichen ex ante Kapitalkosten, ohne Berücksichtigung von ex post feststellbaren exogenen Risikowirkungen, die die Führungskraft nicht zu verantworten hat.
  • Vernachlässigung realer Restriktionen wie beispielsweise einer unvollkommenen Diversifikation eines mittelständischen Unternehmens.

Ziele des Forschungsprojekts

  • Entwicklung eines Instrumentarium, um systematisch zu erheben, bei welchen Entscheidungen Risikoinformationen erforderlich sind und Informationswege zu definieren, die die erforderlichen Risikoinformationen in möglichst hoher Qualität zum Entscheidungszeitpunkt bereit stellen.
  • Vorhandene Managementsysteme (Controlling, Risikomanagement, Balanced Scorecard, Reporting) und Kennzahlen der Unternehmenssteuerung weiterentwickeln, so das Planungsunsicherheit und Risiken konsequent erfasst und entscheidungsorientiert (etwa durch geeignete Risikomaße) aufbereitet werden.

Der Nutzen für Unternehmen

  • Es wird systematisch erfasst, an welchen Stellen (explizit oder implizit) Entscheidungen getroffen werden, die eine Berücksichtigung der Risiken erfordern.
  • Der Informationsfluss zwischen "traditionellem" Risikomanagement, Controlling, Unternehmensplanung und Unternehmensführung wird so optimiert, dass eine anwenderorientierte Aufbereitung der Entscheidungssituation – unter Berücksichtigung der Risiken – gelingt.
  • Risikoinformationen können anwenderorientiert aufbereitet werden, so dass (durch geeignete Risikomaße) Planungssicherheit transparent wird und Risikoinformationen gegebenenfalls adäquat umgerechnet werden (etwa in Kapitalkosten).
  • Transparenz über den Gesamtrisikoumfang, so dass Nebenbedingungen bezüglich des vom Unternehmen insgesamt tragbaren Risikoumfangs eingehalten werden (Limite, beispielsweise die Absicherung des Zielratings).

Partner aus der Wissenschaft

 

 

 









 

Ansprechpartner bei Fragen

Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Interesse an den Forschungsprojekten an:

Dr. Anette Köcher
RiskNET GmbH
Telefon: +49(0)8033/304638
E-Mail: koecher@risknet.de

Katja Holoubek
FutureValue Group AG
Telefon: +49(0)711/79 73 58-38
E-Mail: k.holoubek@futurevalue.de

 

RiskNET Intensiv-Seminare

Die Intensiv-Seminare der RiskAcademy® konzentrieren sich auf Methoden und Instrumente für evolutionäre und revolutionäre Wege im Risikomanagement. Die Seminare sind modular aufgebaut und bauen inhaltlich aufeinander auf (Basis, Fortgeschrittene, Vertiefung).

Seminare & Konferenzen

Neben unseren Intensiv-Seminaren und Webinaren, die im Rahmen der RiskAcademy angeboten werden, stellen wir Ihnen hier themen- und branchennahe Veranstaltungen vor.

Neues aus der RiskNET Mediathek
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Rückblick RiskNET Summit 2022

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