Risikointelligent entscheiden: Erkenntnisse aus der Neuroökonomie
26.09.2016 - 27.09.2016Brannenburg/Wendelstein
RN-S85
Beschreibung
Entscheidungen werden regelmäßig im Spannungsfeld von Intuition ("Bauchgefühl") und Ratio (analytische und quantitative Methoden) getroffen. Neurowissenschaftler weisen darauf hin, dass wir uns bei komplexen Entscheidungen bewusst sein sollten, welchen Entscheidungsansatz wir wählen. Dazu ist eine grundlegende Kenntnis der Prozesse im Gehirn erforderlich. Denn das Gehirn ist das wichtigste Werkzeug für Entscheidungen – alles Denken, Abwägen und Entscheiden läuft im Gehirn ab. Diese Prozesse sind in hohem Maße automatisiert das heißt sie laufen in gelernten Bahnen ab, basierend auf Erfahrung und der individuellen Art der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Das macht sie effizient aber auch fehleranfällig und mitunter inkonsequent, weil sie emotionalen Einflüssen wie Stimmungen und Tagesform unterworfen sind. Auch Fachwissen kann nur in dem Maße abgerufen werden wie die Einflüsse von Emotionen reduziert werden können. Für gute Entscheidungen, die alle oben skizzierten Anforderungen erfüllen, ist es deshalb kritisch, diese Beeinflussung zu kennen und diese automatischen, reflexiven neuronalen Abläufe bewusst zu prüfen und zu hinterfragen und Entscheidungen gegebenenfalls anzupassen.
Eine Studie von McKinsey (Lovallo/Sibony: The Case for a Behavioral Strategy, in: McKinsey Quarterly, 2010) hat hierzu den konkreten Nachweis erbracht, dass ein auf diese Weise geschultes Bewusstsein bei Entscheidungen dem Unternehmen einen messbaren Mehrwert von sechs Prozent in der Performance gebracht hat.
Schwerpunkte
Ziel dieses Workshops ist es ein Bewusstsein zu schaffen für mögliche Fehlerquellen in individuellen Entscheidungsprozessen auf Grund von Annahmen und Denkgewohnheiten und damit die Qualität und Zuverlässigkeit von Entscheidungen zu verbessern.
- Welche Relevanz hat in diesem Kontext Neuro-Ökonomie? Klassische kognitive Verzerrungen auf Grund unbewusster mentaler Prozesse – Fehlerquellen wie Priming, Framing, Anchoring, Pattern Recognition.
- Einführung in die Theorien und Erkenntnisse der Neuro-Ökonomie in Bezug auf Entscheidungen – Wie Entscheiden im Gehirn abläuft.
- Wie kann ich in der Praxis bessere Entscheidungen treffen?
- Identifizierung persönlicher Heuristiken und kognitiver Verzerrungen.
- Denkgewohnheiten – Übertragung auf das Unternehmen oder die Branche: gibt es kollektive Fehlerquellen, die einen Einfluss haben?
- Entscheidungsprozesse unter Risiko aus neurowissenschaftlicher Perspektive – wie sich sowohl positive als auch negative Erregungszustände (states) auf Entscheidungen auswirken.
- Vorstellen eines Modells mit Vorhersagekraft für Risiko Affinität oder Risiko Aversion – Anticipatory Affect Model.
- Affektive Mechanismen – Emotion – Emotionale Regulation.
- Denken und damit Entscheiden läuft in unterschiedlichen Bahnen im Gehirn ab: Automatische und bewusste Denkprozesse und die Auswirkung auf die Qualität der Entscheidung.
- In einem Planspiel (RiskNET R&OM Simulation) sowie spezifisch entwickelten Fallstudien erfolgt eine vertiefende Betrachtungen und Diskussion zu automatischen und bewussten Prozessen.
- Praktische Werkzeuge/Methoden zur systematischen Steuerung mentaler Prozesse.
Diese Inhalte werden in einer Kombination von Theorie und Wissensvermittlung, persönlicher Erfahrung und Übertragung auf die praktische Unternehmenssituation vermittelt.
Ihre Vorteile
Qualitativ bessere und zuverlässigere Entscheidungen treffen basierend auf einem besseren Verständnis der kognitiven Verzerrungen und der Relevanz emotionaler Anteile. Kennenlernen und Anwenden von neurowissenschaftlich fundierten Werkzeugen zur Gestaltung von Entscheidungsprozessen.
Zielgruppe
Einsteiger und Fortgeschrittene aus den Bereichen Risikomanagement, Treasurer, Controller, Projektleiter und Projektmanager, Risk Owner (dezentrale Risikoverantwortliche), Revisoren, Qualitätsmanager und Geschäftsführung bzw. Aufsichtsratsmitglieder.
Zertifikat und Unterlagen
Alle Teilnehmer erhalten eine umfangreiche Dokumentation in gedruckter und elektronischer Form (USB-Stick) sowie ein Zertifikat der Risk Academy®
Referenten
Axel Esser, Gesellschafter der HGS-Concept ist seit über 20 Jahren als Berater, Trainer und Coach in der Wirtschaft und im Leistungssport tätig. Er ist Gesellschafter der HGS Concept, die international in der Beratung großer Unternehmen tätig ist.
Als Diplom-Kaufmann und Diplom-Psychologe entwickelt er seit fünf Jahren zusammen mit Forschern, Wissenschaftlern und anderen Fachexperten praxisorientierte Ansätze zur Anwendung der Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften für Unternehmen.
Frank Romeike
Termine und Ort
26.09.2016 - 27.09.2016 (Brannenburg/Wendelstein)
Teilnahmegebühr
Die Teilnahmegebühr beträgt 1490,- € zzgl. 19% MwSt.
Ergänzende Informationen
Beginn jeweils am ersten Tag um 9:30h; Ende am ersten Tag gegen 17 Uhr; Beginn am zweiten Tag um 9 Uhr und Ende gegen 16:30h]
Anmeldung zum Seminar
Sie können sich online für dieses Seminar anmelden. Alternativ nehmen wir Ihre Anmeldung per Fax an die +49-(0)8034-7056-266 entgegen oder schriftlich an folgende Adresse entgegen:
Risknet GmbH · Ganghoferstr. 43 a/b · D-83098 Brannenburg
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