Britische Großbanken haben Stresstest bestanden

Das robuste britische Bankensystem


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Das britische Bankensystem verfügt über genügend hochwertiges Kapital, um einer Krise standzuhalten, die schwerer ist als die Krise in den Jahren 2008 und 2009. Das ergab der jährliche Stresstest der Bank of England (BoE), wie diese am Montag mitteilte. Zudem habe jede der sieben getesteten Banken bestanden. Investoren sollten beachten, dass den Instituten dies nur dank der Kürzung von Dividenden und Bonuszahlungen gelungen sei.

Die jährlichen Stresstests waren nach der globalen Finanzkrise eingeführt worden und sollen feststellen, ob die Banken über genügend Kapital verfügen, um große Verluste zu verkraften, ohne ihre eigene Kreditvergabe einzuschränken. Jene Banken, die bei diesem Test durchfallen, müssen frisches Kapital aufnehmen.

Bei den sieben getesteten Banken handelte es sich um Barclays, HSBC Holdings, Lloyds Banking Group, Nationwide Building Society, Royal Bank of Scotland Group, Santander UK Group Holdings und Standard Chartered.

"Das britische Bankensystem wäre widerstandsfähig bei tiefen, gleichzeitigen Rezessionen in Großbritannien und der Weltwirtschaft, kombiniert mit starken Rückgängen der Vermögenspreise ... und Kosten für Fehlverhalten", teilte die BoE mit.

Die getesteten britischen Banken hätten die Stresstest mit Tier-1-Eigenkapital begonnen, das dreimal so hoch gewesen sei wie vor der globalen Finanzkrise. Der Anteil der risikogewichteten Aktiva lag bei 14,5 Prozent. Auch nach den im Rahmen der Stressszenarien angenommenen Verlusten verfügten die Institute mit einem Anteil an risikogewichteten Aktiva von 9,3 Prozent noch immer über doppelt so viel Kapital verfügt wie vor der Krise.

Die Belastungsproben hätten auch anzeigten, dass die Banken einem ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union standhalten könnten. Dieses Szenario ist allerdings seit den Wahlen am vergangenen Donnerstag, als der britische Premierminister Boris Johnson eine große Mehrheit im Parlament erhielt, weniger wahrscheinlich geworden.

Der Ausschuss für Finanzpolitik der BoE gab zudem bekannt, dass er seine Anforderungen an das Eigenkapital britischer Banken "angepasst" habe. Ab Ende 2020 müssen die Institute einen antizyklischen Kapitalpuffer in Höhe von 2 Prozent ihrer risikogewichteten Aktiva haben, gegenüber 1 Prozent im Vorjahr.

Mit dem Puffer soll in Zeiten von Wirtschaftswachstum und Kreditausweitung Kapital aufgebaut werden, das in Abschwungphasen genutzt werden kann. Die Notenbank erläuterte, wenn sie den Puffer während eines Abschwungs von diesem Niveau auf null reduzieren würde, könnten die Banken 23 Milliarden britische Pfund an Verlusten verbuchen, ohne ihre Kredite einschränken zu müssen.

 

[ Source of cover photo: Adobe Stock ]
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