Die Erdbeben in Japan von Mitte April stören nach Aussage des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) massiv die Lieferketten japanischer und ausländischer Industrieunternehmen, darunter deutsche.
Nach BME-Informationen mussten mehrere Automobilhersteller, darunter General Motors, Toyota, Honda und Nissan, vorübergehend ihre Werke in Japan schließen. Sony stoppte die Herstellung von Bildsensoren für Kameras, weil dort ebenfalls ein Werk beschädigt wurde.
Laut BME sind aber auch deutsche Hersteller wie Bosch, Continental und ZF betroffen und müssen die durch das Erdbeben entstandenen logistischen Probleme lösen.
Vielfach sei ein Neustart der Montage nicht so schnell möglich, da viele Gebäude einzustürzen drohen. Alle betroffenen Unternehmen stünden jetzt vor der Aufgabe, die betroffenen Logistikketten durch andere Lieferanten kurzfristig zu überbrücken.
"Die jüngste Naturkatastrophe hat wieder einmal gezeigt, wie komplex und verletzlich die modernen globalen Lieferketten sind", sagte Horst Wiedmann, BME-Vorstandsvorsitzender und Leiter Strategische Materialwirtschaft und Zentrale Services beim Automobilzulieferer ZF.
ZF habe mit erheblichen Produktionsausfällen in Japan zu kämpfen. Fabrikhallen seien teilweise erheblich beschädigt, zerstörte Maschinen und Anlagen müssten neu aufgebaut werden. Viele Lieferanten müssen sich angesichts ausfallender Lieferungen auf höhere Gewalt berufen.