Einkaufsmanagerindex sinkt

Frühwarnindikator zeigt Exportschwäche


Euroraum-PMI sinkt wegen schwacher Industrie deutlicher als erwartet News

Die Aktivität in der Privatwirtschaft des Euroraums hat sich im Juli schwächer als erwartet entwickelt. Der von IHS Markit erhobene aggregierte Einkaufsmanagerindex (PMI) sank auf 51,5 (Juni: 52,2) Punkte. Die zuvor befragten Volkswirte hatten 52,1 Punkte prognostiziert. Der Industrie-PMI ging auf 46,4 (47,6) Punkte zurück, den niedrigsten Stand seit sechseinhalb Jahren. Volkswirte hatten einen unveränderten Indexstand prognostiziert. Der Index des nicht-verarbeitenden Gewerbes sank auf 53,3 (53,6), was den Erwartungen entsprach.

Das Wirtschaftswachstum im Euroraum dürfte sich im zweiten Quartal spürbar verlangsamt haben, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal noch um 0,4 Prozent gestiegen war. IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson schreibt in der Veröffentlichung: "Die Eurozone hat im Juli einen Rückfall erlitten. So gab der Composite-PMI die Gewinne von Mai und Juni wieder ab und signalisiert, dass die Wirtschaft mit einer der niedrigsten Raten seit über sechs Jahren gewachsen ist. Folglich dürfte sich das BIP-Wachstum von 0,2 Prozent im zweiten Quartal wohl auf 0,1 Prozent im dritten Quartal abschwächen."

Analysten erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik in dieser Woche lockert, indem sie zumindest für die Ratssitzung im September eine Senkung des Einlagenzinses signalisiert.

Laut IHS Markit wurde die Industrieproduktion im Juli so stark wie zuletzt vor sechs Jahren zurückgefahren. Der gesamte Auftragseingang wies das niedrigste Plus seit fünf Monaten aus. Die Industrie meldete die zweitstärksten Auftragseinbußen seit 2012.

Einer der Hauptschwachpunkte blieb demnach das Exportneugeschäft (inklusive des Handels zwischen den Eurozone-Ländern), wo sich das höchste Minus seit Beginn der gemeinsamen Erfassung der Auslandsbestellungen aus Industrie und Service-Sektor Ende 2014 ergab. Das verarbeitende Gewerbe wies in dieser Kategorie die stärksten Verluste seit November 2011 aus, im Dienstleistungssektor fiel der Rückgang nicht ganz so gravierend aus.

Deutschlands aggregierter PMI sank auf 51,4 (52,6) Punkte und Frankreichs auf 51,7 (52,7) Punkte. Der Industrie-PMI Deutschland verringerte sich auf 43,1 (45,0) und der Service-PMI auf 55,4 (55,8) Punkte. Frankreichs Industrie-PMI ging auf 50,0 (51,9) Punkte zurück und der Service-PMI auf 52,2 (52,9) Punkte.

 

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