Petra Reindl, Geschäftsführerin der Sixtus Werke Schliersee GmbH, stellte während ihres Vortrags auf dem diesjährigen RiskNET Summit im Schloss Hohenkammer die zentrale Frage: "Gefährdet Compliance das Unternehmertum?" Ihre Antwort lautet: "Ja". Reindls Reise führte vom Einhalten von Vorschriften und Gesetzen zum Damoklesschwert des Strafgesetzbuchs, das über Unternehmen und ihren Geschäftsführern schwebt. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen leiden unter dem Bürokratieapparat und dem zunehmenden Dschungel an Vorschriften und Behörden. Als Haftungsbeispiel nannte Reindl den Austausch von geschäftsbezogenen Daten: "Es dürfen keine geschäftsbezogenen Daten ausgetauscht werden, die sensibel oder geheim sind. Hierzu gehören beispielsweise Daten zu Ein‐ und Verkaufspreisen, Produktion, Umsatz, Kosten, der allgemeinen Geschäftsplanung, Investitionen und Kapazität."
Als großen Hemmschuh sieht die Sixtus-Geschäftsführerin die steigende Komplexität im Compliance-Umfeld: "Diese sei hoch und nehme immer mehr zu." Zudem haben große Unternehmen eigene Fachabteilungen, die sich mit dem Thema Compliance täglich auseinandersetzen. Kleinen und mittleren Unternehmen fehlen an dieser Stelle schlicht die Ressourcen. Bei allen Fallstricken betont Reindl zehn Todsünden, die Geschäftsführer besser nicht begehen sollten. Hierzu zählen unter anderem die falsche Versicherung bei der Gründung, das Überschreiten der Haftungsgrenzen oder Non-Compliance sowie die Themen des Rechnungswesens, der Steuern und Sozialabgaben. Abschließend brachte es Petra Reindl mit einem Zitat von Warren Buffett auf den folgenden Punkt: "Es dauert 20 Jahre um eine Reputation aufzubauen und fünf Minuten um sie zu ruinieren. Wenn man dies bedenkt, geht man die Dinge anders an."
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