Umsetzung von Solvency II

Mathematische Modellierung mit Open Source


Mathematische Modellierung mit Open Source News

Solvency II umschreibt eine tiefgreifende und umfassende Regulation der beaufsichtigten Versicherungsunternehmen. Lag bis anhin der Fokus meist auf der quantitativen Modellierung der Risiken, denen ein Versicherungsunternehmen ausgesetzt ist, listen die Agenden der Geschäftsleitung immer mehr zusätzliche Bereiche auf, die dringend abgedeckt werden müssen. Zudem müssen bereits abgedeckte Bereiche in die bestehende Prozess- und Kontrolllandschaft integriert werden. Durch diese ergänzenden Aufgaben, die sich insbesondere über verschiedene Geschäfts- und Verantwortungsbereiche erstrecken, werden wertvolle Ressourcen gebunden.

QIS5, die Generalprobe für Solvency II wurde von der EIOPA folgerichtig auch nicht nur auf quantitative Aspekte ausgewertet, sondern ebenfalls auf qualitative Aspekte. Die vorliegenden Auswertungen und ebenso öffentlich zugängliche Rückmeldungen von teilnehmenden Versicherungsunternehmen zeigen, dass in den qualitativen Bereichen noch der grösste Handlungsbedarf besteht. Die Maxime, dass ein Regulator nur dann einem Modell trauen wird, wenn dieses vom Versicherungsunternehmen eingesetzt wird, stellt dabei eine sinnvolle, aber hohe Anforderung.

So spielen neben den fachlichen Herausforderungen die operationell organisatorischen Gegebenheiten auf Grund der hohen Komplexität eine wesentliche Rolle. Es besteht insbesondere die Gefahr, trotz Erreichen der geforderten Kapitalisierung unter Solvency II, die gestellten Herausforderungen nicht zu meistern. Einfach die ad-hoc Prozesse, die für QIS1 bis QIS5 eingesetzt wurden, nun regelmässig und unter immer höher werdendem Zeitdruck einzusetzen, scheint nicht realistisch. Laufende Anpassungen an geänderte Faktoren, Vergleiche zu Vorjahren und Vorquartalen, Rückverfolgung von Änderungen und Quantifizierung derselben sind Beispiele regelmässiger Aufgaben, die für den sensitiven Bereich "Solvency II" ebenso zählen, wie die akkurate Berechnung des Kapitalbedarfs für ein eingegangenes versicherungstechnisches Risiko. Schliesslich gilt es, die in der Übergangszeit gebunden Kräfte wieder frei zu machen für die Kerngeschäfte der Versicherungsunternehmungen – denn nur so bleibt ein Versicherungsunternehmen fit und agil.

Der jetzige Zeitpunkt ist dabei besonders geeignet für eine aktives Vorgehen: Die regulatorischen Vorgaben sind – wenn auch noch nicht definitiv – schon genügend ausgereift. Die Zeit bis zur geplanten Einführung im Januar 2013 ist zwar kurz, doch ausreichend für eine jetzt beginnende, schrittweise Umsetzung. Dabei ist Solvency II ein so grosses, wohl alle Bereiche einer Versicherungsgesellschaft durchdringendes Thema, dass ein jeder Schritt in die richtige Richtung – sei er auch nur für ein Teilgebiet – das Gesamtprojekt vorwärts bringt.

Standardformel wird zur grossen Herausforderung

Am 11. März 2011 hat die EIOPA bestätigt, dass die europäischen Versicherer mit QIS5 die Generalprobe für Solvency II bestanden haben. Diese Aussage bezieht sich vornehmlich auf die Kapitalausstattung der teilnehmenden Versicherungsunternehmen. Gemäss EIOPA ging es bei QIS5 jedoch auch darum zu eruieren, wie weit die Umsetzung von Solvency II bei den Unternehmen bereits gediehen sei.

Für die Umsetzung von Solvency II wird verbindlich von allen Unternehmungen – zumindest in einer Übergangsfrist – verlangt, dass die Berechnung der Solvenzanforderungen nach einer vorgegebenen Standardformel erfolgt. Den Unternehmen steht es frei, diese Solvenzanforderungen zusätzlich durch ein eigenes Modell zu berechnen.  

Wie nun können die Unternehmen die Standardformel effizient und sicher berechnen? Jedes Quartal eine sperrige Excel-Tabelle auszufüllen kann bei der Anzahl involvierter Personen und Fachbereiche zum kollektiven Albtraum werden.

Eine passende Alternative bietet sich mit PillarOne an. Basierend auf der mächtigen Plattform, welche unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung gestellt wird, wird die Standardformel abgebildet. Die mathematische Modellierung folgt dabei den gesetzlichen Vorgaben. Zur Effizienz tragen Standardschnittstellen für Datenimport und Reporting bei. Die operationelle Sicherheit wird durch Rollenkonzepte und  Prozessunterstützung deutlich erhöht.

Am 7. April 2011 wird das Projekt gestartet. Informationen zur Anmeldung finden sich unter www.PillarOne.org

Bis zur geplanten Einführung am 1. Januar 2013 werden noch Änderungen an der Spezifikation zu Solvency II erwartet. Die Lösung von PillarOne wird den Unternehmungen helfen, diese Herausforderungen zu meistern.

 


[Bildquelle: iStockPhoto]

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