Bitcoins, Litecoins und Dogecoins: Kryptowährungen führen zwar noch immer ein Nischendasein, das privat geschöpftes Geld beziehungsweise Fiatgeld in der Form digitaler Zahlungsmittel hat in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse hervorgerufen. Kryptowährungen unterliegen keinem geographischen Beschränkungen – außer der Verfügbarkeit einer Internet-Verbindung – und können länderübergreifend eingesetzt werden.
Bei dem virtuellen Geld in Form einer Kryptowährung werden die Prinzipien der Kryptographie angewandt, um ein verteiltes, dezentrales und sicheres System einer digitalen Komplementär- bzw. Alternativwährung zu realisieren.
Das Interesse an alternativen Währungen und die damit verbundene Akzeptanz der Verbraucher steigt kontinuierlich. Um Kryptowährungen besser handelbar zu machen, hat das Fintech-Start-Up Yacuna einen internationalen Handelsplatz eröffnet und ermöglicht damit registrierten Nutzern den direkten Austausch von Kryptogeld in Euro und britisches Pfund. Die Zulassung des Handels mit weiteren konventionellen Währungen ist in Planung.
Hohe Sicherheitsstandards für die Transaktionen mit Bitcoins, Litecoins und Dogecoins sollen die bisherigen Betrugsprobleme bei digitalen Währungen in den Griff kriegen. "Bitcoins und andere Kryptowährungen wurden oft zu Unrecht kritisiert. Wir wollen digitale Währungen fit für den Massenmarkt machen", sagt Yacuna-CEO Andrei Martchouk. Sicherheit und Vertrauen stünden deshalb an vorderster Stelle, schließlich besitzen digitale Währungen einen echten Gegenwert in konventionellen Währungen. Eine Zertifizierung und Regulierung durch europäische Aufsichtsbehörden soll bei den Kunden Vertrauen schaffen.
Für alle größeren Geldgeschäfte ab einem Betrag von 2.500 Euro müssen die Nutzer ihre Identität nachweisen. Yacuna setzt bei sämtlichen Handelsgeschäften und Transaktionen mit digitalen Währungen auf Blockchain-Audits, Multi-Signature-Wallets, SSL-Verschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die Zahlungen und Transaktionen in konventionellen Währungen werden entsprechend der gesetzlichen Vorgaben verwaltet.
Yacuna unterliegt damit der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA). Zu diesem Zweck kooperiert das Fintech-Unternehmen mit der PayCo Financial Services Ltd., die lizenzierte E-Geld-Dienstleistungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglicht. Ziel der Nutzer dürfte sein, auch weitere Kryptowährungen über spezialisierte Börsen besser handelbar zu machen. Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit knapp 5 Mrd. US-Dollar liegt Ripple (XRP) hinter Bitcoin (11,5 Mrd. US-Dollar) bereits an dritter Stelle unter allen Kryptowährungen. Ripple ist die native Kryptowährung des Zahlungs- und Devisenhandelsnetzwerks Ripple.
Die deutsche Bitcoin-Community reagierte im Kern positiv auf den Vorstoß von Yacuna. "Jede Erweiterung der Infrastruktur des Bitcoin-Ökosystems ist zu begrüßen", sagt Oliver Flaskämper, CEO der Bitcoin Deutschland AG. Der neue Handelsplatz sei Ansporn, die eigenen Pläne für die erste in Deutschland von der BaFin regulierte Bitcoin-Börse weiter voranzutreiben. "Die Plattform ist sehr anwenderfreundlich umgesetzt", so Kryptowährungsexperte Sebastian Seitz, Geschäftsführer von Bitalo Predictions GmbH. Allerdings verbleiben die Bitcoins offenbar ungeschützt beim Betreiber. Ziel der verwendeten Multi-Signature-Wallets ist es eigentlich, genau das zu verhindern. Im Extremfall reiche eine Sicherheitslücke aus und ein Hacker bemächtige sich der fremden Bitcoins, sagt Seitz. Sinn und Zweck von Multi-Signature-Wallets ist es, dass die Nutzer dem Börsenbetreiber nicht mehr den Masterkey zu ihren Bitcoins anvertrauen müssen. Stattdessen gibt es meist drei Schlüssel (daher der Begriff Multi-Signature). Zwei verbleiben in der Regel bei den Eigentümern, einer bei der Börse. Für eine Transaktion werden mindestens zwei Keys benötigt. So haben nur die Eigner Verfügungsgewalt über die Bitcoins.