Der Reiz am Risiko besteht für den Bike-Abenteurer Harald Philipp darin, den Komfortbereich zu verlassen. "Ich stelle mir das wie eine gedachte Seifenblase vor, die uns umgibt. Das ist unsere Komfortzone. Der Bereich außerhalb ist Angst. Und genau an diesem hauchdünnen Rand der Seifenblase liegt der Flow." Flow bezeichnet das erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und Konzentration und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht. Das Flow-Konzept wurde wissenschaftlich erstmalig von Mihály Csíkszentmihályi, einem emeritierten Professor für Psychologie an der University of Chicago, untersucht und veröffentlicht.
"Wenn man nie an die Ränder der eigenen Komfortzone geht, schrumpft mit der Zeit die eigene Blase", fasst es Philipp zusammen. Er habe sich seine Risiken im Sport immer bewusst ausgesucht und dazu gehört auch das Bauchgefühl. Stimmt das Gefühl nicht, lässt er die Tour sein oder er läuft. Was hat das alles mit dem Risikomanagement zu tun? "Wir alle hatten Lebensphasen, in denen der Flow eine wichtige Rolle spielte", stellt Philipp fest. Flow bedeutet Balance. Übertragen auf das Risikomanagement bedeutet es Balance von Chancen und Risiken. Viel zu häufig konzentrieren sich Risikomanager zu intensiv auf die Risikovermeidung, sprich die Komfortzone. Hierbei wird ausgeblendet, dass Chance und Risiko stets die beiden Seiten ein und derselben Medaille sind. Die Kunst besteht vor allem darin die richtige Balance zu finden.
Nachfolgend finden Sie einige Impressionen vom diesjährigen RiskNET Summit 2018.