US-Finanzminister Jacob Lew hat beim Treffen der G20-Staaten vor Währungsabwertungen gewarnt. Die Staatengruppe sollte ihre Entschlossenheit bekräftigen, dass sie sich von Abwertungen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen fernhält, sagte Lew. Im Jahr 2013 hatten die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) erklärt, dass Eingriffe am Devisenmarkt einen Akt der Manipulation darstellten.
Die Furcht vor einer weiteren Abwertung des Yuan hat die Pekinger Wechselkurspolitik zu einem der Hauptthemen bei dem Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Schanghai gemacht. Obwohl chinesische Politiker wiederholt beteuert haben, dass keine weitere Abwertung geplant ist, steht für viele Investoren und Ökonomen in Frage, ob China bei einem Wirtschaftsabschwung nicht doch an dieser Schraube drehen würde.
US-Vertreter glauben, dass eine Bekräftigung der G20-Verpflichtung zur Devisenpolitik diese Sorge vor Abwertungen aus Wettbewerbsgründen zerstreuen könnte. "Ein solcher Wettbewerb auf Kosten des Nachbarn führt zu nichts Gutem", meinte Lew.
Ein führender Vertreter der US-Delegation dämpfte die Hoffnungen auf koordinierte Konjunkturprogramme, um die Weltwirtschaft anzukurbeln. "Es herrscht große Unsicherheit in der Weltwirtschaft, aber es gibt keine Krise und es wäre nicht vernünftig, eine Krisenreaktion zu erwarten", sagte das Delegationsmitglied.
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Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt (G20) haben vor dem Hintergrund zunehmender Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft eine enge Abstimmung über die Wechselkurse angekündigt. Gleichzeitig versprachen sie mehr Maßnahmen zur Stärkung des Wachstums, für die sie den genauen Weg aber nicht konkret benannten. Ausdrücklich sprachen sich die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 in der Abschlusserklärung eines am Samstag zu Ende gegangenen zweitägigen Treffens in Schanghai gegen eine Manipulation der Wechselkurse zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aus.
"Die weltweite Erholung setzt sich fort, aber sie ist weiter unausgewogen und bleibt hinter unserem Bestreben nach starkem, nachhaltigem und ausgeglichenem Wachstum zurück", erklärte die Staatengruppe. "Die Abwärtsrisiken und Anfälligkeiten haben zugenommen." Die G20 betonten, "dass übermäßige Volatilität und ungeordnete Wechselkursbewegungen negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität haben können" und kündigten als neuen Schritt für die Staatengruppe an: "Wir werden uns eng über die Devisenmärkte abstimmen."
Auch bekräftigten sie Zusagen zu den Wechselkursen wie den Verzicht auf Wettbewerbsabwertungen und auf eine generelle Steuerung der Wechselkurse aus Wettbewerbsgründen und sprachen sich damit gegen einen Abwertungswettlauf führender Währungen aus.