Studie zu Methoden im Risikomanagement

Sicheres Autonomes Fahren


Sicheres Autonomes Fahren: Studie zu Methoden im Risikomanagement Study

Selbstfahrende Autos, die Personen von A nach B bringen, Roboter, die Pakete ausliefern oder Wassergleiter, die Unterwasserleitungen nach Lecks abscannen - zahlreiche Aufgaben werden zunehmend von autonomen Fahrzeugen oder Robotern übernommen. Es ist meist kostengünstiger, schneller und weniger gefährlich. So ist zumindest die Idealvorstellung.
Durch den vielfältigen Einsatz autonomer Fahrzeuge und Roboter steigt jedoch auch die Liste an Unsicherheiten und Bedenken. Das hat auch die Bundesregierung erkannt und so wurde am 5. Juli 2019 der Aktionsplan "Forschung für autonomes Fahren" verabschiedet (Die Bundesregierung 2019). Damit wurden die Weichen für die weitere Entwicklung von Regularien und die infrastrukturelle Entwicklung für autonomes Fahren gestellt. So sollen die idealen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Chance der Automatisierung optimal zu nutzen.

Anforderungen an Hersteller und Entwickler

Es ist jedoch essentiell, dass auch von Seiten der Hersteller und Entwickler den Zweifeln der Verbraucher ausreichend begegnet wird, um somit Sicherheit und Vertrauen generieren zu können. Gerade wenn es um die Interaktion zwischen autonomen Fahrzeugen und Menschen geht, gelten hohe Maßstäbe. Zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen kommt ein stetig wachsender Katalog an Datenschutzbestimmungen hinzu. Dies führt dazu, dass viele Auflagen eingehalten und deren Einhaltung stetig überprüft werden müssen. Darüber hinaus sollten auch weitere Risiken stetig im Auge behalten werden, wie der Entwicklungsfortschritt der Konkurrenten. Und dann ist da noch das unschöne Thema Kosten, insbesondere der eigenen Entwicklung. Bei der hohen Anzahl an verschiedensten Risiken nicht den Überblick zu verlieren ist eine große Herausforderung. Genau hier kann die Wahl der richtigen Methodik des Risikomanagements den entscheidenden Vorteil bringen.

Wahl einer geeigneten Risikomanagement-Methode

"Wer die Wahl hat, hat die Qual" – so ein bekanntes Sprichwort. Auch bei der Wahl der Risikomanagement Methoden sehen sich viele einer scheinbar komplexen Vielfalt gegenüber. Die Optionen reichen weit über die oft verwendeten Risikolisten hinaus bis zu Fehlerbaum-Analysen, Simulationen, sowie Kreativitätsmethoden und vieles mehr. Oft sind hilfreiche Methoden dieses breiten Spektrums den verantwortlichen Projektmanagern jedoch gar nicht bekannt, sie scheinen zu komplex oder gar unnötig. Jedoch kann der Einsatz der jeweils angemessenen Methode nicht nur Risiken aufdecken und diese so besser steuerbar machen, sondern auch Verbesserungspotentiale zur Steigerung der Effizienzen aufzeigen. Es gilt jedoch: Nur weil die Einsatzsituation komplex ist, muss nicht auch die Methodik komplex sein, um wirkungsvoll zu sein. Meist ist sogar das Gegenteil ist der Fall. Wie Gigerenzer und Mousavi es so schön ausgedrückt haben: So wie man nicht Feuer mit Feuer bekämpft, bekämpft man Komplexität  nicht mit Komplexität (aus dem Englischen, Mousavi and Gigerenzer 2014).

Die eingesetzten Techniken müssen somit nicht notwendigerweise kompliziert sein, um wirkungsvoll zu sein. So eignen sich zum Beispiel insbesondere Simulationstechniken im Kontext von Autonomen Fahrzeugen und Robotern. Eine langjährige Erfahrung ist für die Anwendung nicht notwendig. Somit sind Simulationstechniken höchst effektiv, da sie schnell eingesetzt werden und auch beliebig oft wiederholt werden können.

Übergreifendes Risikomanagement

Um ein funktionierendes Risikomanagement im gesamten Unternehmen zu etablieren ist es wichtig, dass es nicht nur als Aufgabe einer losgelösten unabhängigen Abteilung verstanden wird, sondern auch als übergreifende Aufgabe des jeweiligen Projektverantwortlichen während der Entwicklung. So müssen mögliche Unsicherheiten, die sich hinsichtlich der Performance des Fahrzeugs zeigen, nicht nur reportet, sondern auch durch geeignete Maßnahmen gesteuert werden. Um den angestrebten Grad an Sicherheit erreichen zu können, ist es notwendig, dass zukünftige Systementwickler ein noch weitreichenderes Zuständigkeitsprofil haben, um ein übergreifendes Managen von Risiken zu gewährleisten. Das Managen dieser Risiken endet nicht, wenn das Fahrzeug das Werk verlässt, es ist ein kontinuierlich andauernder Prozess, der sich stetig neuen Gegebenheiten anpassen muss. Insbesondere durch die vielen Unsicherheitsfaktoren, die sich auch angesichts der zahlreichen ethischen Faktoren ergeben, gilt es ausreichend Vorkehrungen zu treffen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es wichtig, eine umfassende Kenntnis der möglichen Methoden des Risikomanagements zu haben und diese zu nutzen.

Warum das Ganze?

Das langfristige Ziel ist durch übergreifendes Risikomanagement potenzielle Ausfälle und Zwischenfälle zu minimieren und so unter anderem die Reputation der Unternehmen zu schützen. Zusätzlich sollte man nicht vergessen, dass es im Extremfall auch um den Schutz von Menschenleben geht. Natürlich können nicht alle Unsicherheiten komplett beseitigt werden, aber sie können so frühzeitig erkannt und in den meisten Fällen reduziert werden. Ein so gestärktes Unternehmen ist resilienter und kann somit auch in Zukunft eine treibende Kraft im Fortschritt der Automatisierung sein.

Verbesserungspotenziale

Um die verschiedenen Risikomanagement Methoden leichter zugänglich zu machen und so das praktizierte Risikomanagement in den Unternehmen zu verbessern, ist es essentiell das "warum" des derzeit praktizierten Umgangs mit Risiken zu verstehen. Wenn die Gründe für die derzeitige Praktik bekannt sind, kann der Einsatz von Risikomanagement-Methoden optimiert werden. Hierzu wurde eine Studie entwickelt, die diese Gründe herausfinden soll.

Zielgruppe der Studie sind Manager und Risikomanagement-Verantwortliche oder Risk Owner, die im Robotics Bereich (insbesondere AUV/ AGV) tätig sind und Entscheidungen im Hinblick auf Risiken treffen. Den Link zur online Umfrage finden Sie hier.

Wenn Sie dieser Zielgruppe entsprechen, möchten wir Sie einladen an der Studie teilzunehmen und uns so zu helfen das Managen von Risiken in der Robotics Industrie nachhaltig mitzugestalten und zu verbessern. Die Umfrage dauert etwa 15 Minuten und ist in englischer Sprache.

Zur Umfrage

Literatur:

  • Die Bundesregierung (2019): Computer übernehmen das Steuer Erreichtes ausbauen - ungenutzte Potenziale. Available at: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/autonomes-fahren-1643222
  • Mousavi, S./Gigerenzer, G. (2014): Risk, uncertainty, and heuristics, Journal of Business Research. Elsevier Inc., 67(8), pp. 1671–1678. doi: 10.1016/j.jbusres.2014.02.013.

 

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