Internationale Studie

Wo liegt der Mehrwert Interner Kontrollsysteme (IKS)?


Wo liegt der Mehrwert Interner Kontrollsysteme (IKS)? News

Fehlende Kontrollen, mangelhaftes Risikomanagement, Wirtschaftskriminalität und Korruption werden in der Öffentlichkeit stark diskutiert und scheinen in der Praxis an der Tagesordnung zu sein. Dabei lässt sich die Verpflichtung zur Einrichtung und Dokumentation eines Internen Kontrollsystems (IKS) als Verantwortlichkeit der Unternehmensleitung schon seit langer Zeit aus der deutschen Gesetzgebung herleiten. Neben der Pflicht zur Erfüllung gesetzlicher Anforderungen stellt sich in diesem Zusammenhang immer wieder die Frage nach dem tatsächlichen Mehrwert eines IKS für Unternehmen. Im Rahmen einer internationalen Studie wird erstmals das Transaktionsgeschäft mit der IKS-Thematik zusammengebracht, wobei das primäre Ziel in der Beantwortung der Frage nach den konkreten Werttreibern eines IKS und der Quantifizierung des Mehrwerts lag.

Der Mehrwert eines formalisierten und funktionsfähigen IKS wird durch die Unternehmen erkannt. Für die Beurteilung und Implementierung eines IKS signalisieren die Unternehmen eine hohe Investitionsbereitschaft. Dies geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft RSM Altavis hervor, bei der 457 Kapitalanlagegesellschaften in sechs Ländern sowohl aus Käufer- als auch Verkäufersicht befragt wurden.

Mehrwert durch ein IKS: Insgesamt 85 Prozent der Unternehmen aus Käufersicht stimmen der These zu, dass ein funktionsfähiges IKS einen nachhaltigen Mehrwert schafft. Auf Verkäuferseite sind es 68 Prozent der Unternehmen.

Werttreiber eines IKS: Käufer schätzen "Weniger negative Überraschungen" zu 50 Prozent mit sehr hoher oder hoher Priorität als wichtigsten Werttreiber eines IKS ein. Ebenso wird die "Höhere Transparenz" zu 50 Prozent mit sehr hoher oder Priorität evaluiert. Gefolgt von einer "Höheren finanziellen Stabilität" zu 44 Prozent mit sehr hoher oder hoher Priorität. Verkäufer sehen ebenfalls die "Höhere Transparenz" innerhalb des Unternehmens (zu 60 Prozent mit sehr hoher oder hoher Priorität), "Weniger negative Überraschungen" (zu 58 Prozent mit sehr hoher oder hoher Priorität) und die "Höhere finanzielle Stabilität" (zu 36 Prozent mit sehr hoher oder hoher Priorität) als wichtigste Werttreiber eines IKS.

Aufpreis für ein IKS: 59 Prozent der Käufer stimmen der These zu, dass es sich lohnt, einen Aufpreis für ein dokumentiertes und funktionsfähiges IKS zu bezahlen. Dass ein dokumentiertes und funktionsfähiges IKS einen Aufpreis rechtfertigt, stimmen auf Verkäuferseite sogar 76 Prozent zu.

Anteil am Transaktionsvolumen: 29 Prozent der Käufer und 40 Prozent der Verkäufer halten einen Zuschlag in Höhe von 1 bis 5 Prozent des Transaktionsvolumens für angemessen. 18 Prozent der Käufer und 28 Prozent der Verkäufer halten einen Aufpreis in Höhe von 5-10 Prozent für vertretbar. Ein Aufpreis von 10 bis 15 Prozent des Transaktionsvolumens ist für 3 Prozent der Käufer und 4 Prozent der Verkäufer denkbar. 29 Prozent der Käufer und 16 Prozent der Verkäufer sind gewillt einen Zuschlag von unter 1 Prozent des Transaktionsvolumens zu zahlen bzw. verlangen.

IKS Due Diligence (IKS DD): Die Mehrheit der befragten Unternehmen mit insgesamt 71 Prozent der Käufer stimmen zu, dass eine separate Beurteilung des IKS im Sinne einer IKS DD sinnvoll ist. Auf Verkäuferseite stimmen dieser These 76 Prozent der Unternehmen zu.

Anteil am Due Diligence Volumen (DD-Volumen): Die Befragung ergab, dass 29 Prozent der Käufer und 36 Prozent der Verkäufer bereit sind 1-5 Prozent des DD-Volumens in eine separate Beurteilung des IKS zu investieren. 29 Prozent der Unternehmen auf Käuferseite und 36 Prozent der Unternehmen auf Verkäuferseite geben an, dass sie bereit wären 5 bis 10 Prozent des gesamten DD-Volumens in eine IKS DD zu investieren. Auf Käuferseite sind 9 Prozent der antwortenden Unternehmen sogar gewillt 15 bis 20 Prozent des gesamten DD-Volumens für eine separate Beurteilung des IKS auszugeben.

Nach den Ergebnissen der Studie von RSM Altavis schreiben die befragten Unternehmen einem IKS einen klaren Mehrwert zu. Konsequenterweise sind viele Unternehmensvertreter bereit, einen signifikanten Teil des Transaktionsvolumens in ein IKS zu investieren. Die Befragten sind fast einheitlich der Meinung, dass ein IKS Mehrwert schafft.

Weitere Informationen sowie die vollständige Studie "Mehrwert durch Interne Kontroll-systeme (IKS)" mit allen Ergebnissen erhalten Sie bei der RSM Altavis GmbH (E-Mail an studie@rsm-altavis.de).

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