27 Portraits des Inkassowesens europäischer Länder

Europa-Handbuch Inkasso


Rezension

Die schwere Rezession hat die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den EU-15 Staaten plus Norwegen und der Schweiz auf gut 185.000 im Jahr 2009 steigen lassen. Damit wurden 22 Prozent mehr Fälle registriert als im Vorjahr, als knapp 152.000 Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragten. Basierend auf Informationen der Creditreform nahm in Mittel- und Osteuropa die Zahl der Firmeninsolvenzen um 44 Prozent und damit doppelt so stark zu wie in Westeuropa. 51.000 osteuropäische Unternehmen hatten im Jahr 2009 Insolvenz anmelden müssen (2008: 35.400). In Spanien hat sich die Zahl der insolventen Unternehmen binnen eines Jahres nahezu verdoppelt: Mit 4.900 Verfahren wurden 93,8 Prozent mehr Fälle registriert als 2008 (2.528 Fälle). Es folgen Irland mit einem Plus von 81,1 Prozent auf 1.400 (Vorjahr: 773 insolvente Unternehmen), die Niederlande (plus 53,4 Prozent; 10.500 Firmeninsolvenzen) und Dänemark (plus 51,0 Prozent; 5.600 Insolvenzen).

Insbesondere vor dem Hintergrund des grenzüberschreitenden Handels ist es für Unternehmen immer wichtiger, dass sie sich mit dem Inkassowesen jenseits der Ländergrenzen beschäftigen. Das Europa-Handbuch Inkasso bietet eine praktische Hilfestellung bei der Geltendmachung von Forderungen im europäischen Ausland und ist eine solide Grundlage zur Optimierung und Professionalisierung der unternehmensinternen Prozesse des Forderungsmanagements. Die juristischen Grundlagen der europäischen Staaten und ihre praktischen Gepflogenheiten im Umgang mit säumigen Zahlern weichen zum Teil erheblich voneinander ab. Die hier versammelten 27 Porträts stellen die Besonderheiten des Inkassowesens der folgenden Länder vor: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern.

Das Kompendium bietet eine kompakte, praxisorientierte und solide Faktenbasis. Die Autoren gehen dabei nicht nur auf die gesetzlichen Grundlagen des Inkassowesens ein, sondern setzen sich auch mit den Möglichkeiten einer außergerichtlichen Geltendmachung sowie der Zahlungsmoral auseinander. Der Praktiker wird sich über die zahlreichen Tabellen (etwa zu den Gerichtskosten), ein Glossar sowie die Übersichten mit Ansprechpartnern und Institutionen in den jeweiligen Ländern freuen. Das Buch kann uneingeschränkt allen Lesern empfohlen werden, die sich in der Praxis mit dem europäischen Inkassowesen beschäftigen.

Rezension von Frank Romeike


Details zur Publikation

Autor: Alexander Ey (Hrsg.)
Seitenanzahl: 350
Verlag: Welther Verlag
Erscheinungsort: Berlin
Erscheinungsdatum: 2009

RiskNET Rating:

Praxisbezug
Inhalt
Verständlichkeit

sehr gut Gesamtbewertung

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