Wie Robert Finke korrekterweise feststellt, wird ein Erfolg versprechendes Geschäft nur dann verfolgt, wenn die Höhe des erwarteten Erfolgs die zu übernehmenden Risiken rechtfertigt. Will man nun aber das Risiko tatsächlich quantifizieren, so stellt man recht schnell fest, dass Risiken viel mit mehr oder weniger zufälligen Ereignissen zu tun haben. Risikomanagement ohne mathematisch-statistische Methoden ist seriös nicht denkbar, so Finke in seiner Einleitung. Das Buch von Robert Finke – Professor für Controlling an der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik in Berlin – wendet sich daher vor allem an Nichtmathematiker, die in das Risikocontrolling einsteigen möchten und sich die dazu erforderlichen quantitativen Instrumente erschließen möchten.
Das Buch beginnt mit einer grundlegenden Definition von Begriffen wie Angst, Risiko, Zufall und Determinismus und einer Kurzeinführung in die Grundlagen der Stochastik. So erfährt der Leser an Hand vieler Beispiele was eine Zufallsvariable, eine Häufigkeitsverteilung, ein Mittelwert bzw. Varianz, eine diskrete bzw. stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung und eine lineare Regression sind. Nach dem der statistische Werkzeugkasten gefüllt ist, werden die Begriffe Rendite, Kapitalwert und Volatilität sowie die Methodik der Sensitivitätsanalyse und Monte-Carlo-Simulation an Hand vieler Beispiel aus dem alltäglichen Leben erläutert. Ergänzend erklärt Finke die grundlegende Funktionsweise der Portfoliotheorie, des Capital Asset Pricing Models, der Optionspreistheorie, der Termingeschäfte sowie Optionen.
Das Buch ist insbesondere für die Leser uneingeschränkt zu empfehlen, die einen schnellen und einfachen Einstieg in die quantitativen Methoden des Risikomanagements suchen. Die vielen Beispiele und Fallstudien illustrieren den Einsatz der verschiedenen Methoden und Instrumente in der Praxis.
Rezension von Frank Romeike