Durch die unsorgfältige oder fehlerhafte Führung der Geschäfte können einerseits dem Unternehmen selbst, andererseits Dritten Schäden entstehen. Schäden innerhalb des Unternehmens treten in der Regel durch finanzielle Verluste ein. Bei Dritten geht es um den Verlust von Forderungen gegen das Unternehmen wegen dessen Insolvenz oder um Beeinträchtigungen von absolut geschützten Rechtsgütern wie Leben, körperliche Unversehrtheit, Eigentum oder gewerblichen Schutzrechten. Die gesetzlichen Regelungen der verschiedenen Haftungsfälle sind in der Praxis eher selten Vorständen, Geschäftsführern und Aufsichtsräten bekannt. Im GmbHG und AktG ausdrücklich geregelt ist allein die Haftung des Managers für Schäden, die bei dem Unternehmen selbst eingetreten sind (Innenhaftung, vgl. §§ 93 AktG, 43 GmbHG). Die Außenhaftung wird in der Regel aus dem allgemeinen Haftungsrecht entwickelt.
Die Herausgeber stellen klar, dass ihr Handbuch sich in erster Linie nicht an die akademische Gemeinde wendet und auch keine rechtspolitischen Zwecke verfolgt. Vielmehr will es informieren und bewerten. Vielmehr wendet sich das Buch an die geschäftsführenden Organe der Gesellschaft und die Mitglieder des Aufsichtsrats. Das Handbuch ist – eher grob – in drei Kapitel untergliedert: In insgesamt 16 Einzelbeiträgen werden auf etwa 450 Seiten die wesentlichen Grundlagen der Organpflichten, die Haftung des Abschussprüfers sowie die D&O-Versicherung dargestellt. Der zweite Teil konzentriert sich demgegenüber in 16 Einzelbeiträgen (weitere 450 Seiten) auf besondere Risikobereiche und Haftungsfolgen. So werden etwa die Themen Compliance in Industrieunternehmen, in Finanzdienstleistungsunternehmen diskutiert. Weitere Einzelbeiträge beschäftigen sich mit Schutzrechtsverletzung und Wettbewerbsverstößen, M&A-Transaktionen, Kapitalmarktinformationen, Kartellrecht, Steuerrecht und Umweltrecht. Im dritten Teil beschäftigt sich das Handbuch mit der Managerhaftung und der öffentlichen Meinung.
Das Handbuch Managerhaftung ist eine wahre Fundgrube für alle Organmitglieder und Aufsichtsratmitglieder. Die einzelnen Beiträge folgen insgesamt einem logischen Aufbau, sind in einer klaren Sprache verfasst und lassen nur wenige Fragen offen. Bei einer Neuauflage sollte man über eine transparentere Strukturierung der insgesamt 33 Beiträge nachdenken, da die Aufteilung in die drei Blöcke "Grundlagen", "Besondere Risikobereiche" und "3 Teil" zu grob ist und keine wirkliche Hilfe darstellt.
Rezension von Frank Romeike