Sarbanes-Oxley Act


Rezension

Unternehmenszusammenbrüche und Finanzskandale der vergangenen Jahre haben die Finanzwelt dazu veranlasst, über neue Methoden und Praktiken der Unternehmenskontrolle nachzudenken. Vor allem fragwürdige Bilanzierungspraktiken und falsche Darstellungen der Geschäftsergebnisse haben das Vertrauen der Marktteilnehmer nachhaltig negativ beeinflusst. Die Fälle Enron und Worldcom veranlassten den US-Kongress, den sogenannte "Sarbanes-Oxley Act", zu verabschieden. Es betrifft alle Unternehmen, deren Aktien an amerikanischen Börsen gehandelt werden.  

Mit dieser Richtlinie wird das Ziel einer erhöhten Transparenz der Unternehmensinformationen sowohl für die Aktienbesitzer als auch für externe Interessenten verfolgt. Auch die Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer soll mit dem "Sarbanes-Oxley Act" sichergestellt werden. Außerdem werden die Unternehmen verpflichtet, explizit die Wirksamkeit des internen Kontrollsystem zu bestätigen.

Das vorliegende Buch ist das erste deutschsprachige Buch, das sich intensiv mit dem "Sarbanes-Oxley Act" beschäftigt. Ausführlich werden die wichtigsten Bestimmungen und Grundlagen beschrieben. Der Leser erfährt die wesentlichen Anforderungen an das interne Kontrollsystem, bis hin zur Identifikation und Behebung von Kontrollschwächen. Die im Buch vorgestellte Methodik soll Anregung für Initiativen und weitere Projekte sein, um die Kontrollmechanismen zu verbessern. Da die Autoren des Buches fast ausschließlich aus dem Unternehmen PwC stammen, sind die dargestellten Vorschläge und Lösungsansätze die Sichtweise eines Beratungsunternehmens. Bei der konzeptionellen Umsetzung fehlen Empfehlungen, wer der Tester sein soll und wie seine Unabhängigkeit im Unternehmen sicherzustellen ist.

Abgerundet wird das Buch durch Erfahrungsberichte aus namhaften Unternehmen, die damit begonnen haben, den "Sarbanes-Oxley Akt" umzusetzen. Allen Erfahrungsberichten ist gemeinsam, dass der administrative Aufwand und die enorme Personalbindung kritische Punkt bei der Umsetzung sind.

Warum aber ausgerechnet der "Sarbanes-Oxley Act" die Transparenz der Unternehmensinformationen erhöhen und künftige Finanzskandale verhindern soll, bleibt offen. Es sei die kritische Frage erlaubt, ob mit diesen Massnahmen künftige betrügerische Bilanzmanipulationen, wirklich verhindert werden können. Das vorliegende Buch vermittelt einen guten strukturierten Überblick über die Entstehung, deren Bedeutung und Inhalt. 

Rezension von Christoph Tigges


Details zur Publikation

Autor: Christof Menzies (Hrsg.)
Seitenanzahl: 381
Verlag: Schäffer Poeschel
Erscheinungsort: Stuttgart
Erscheinungsdatum: 2004

RiskNET Rating:

Praxisbezug
Inhalt
Verständlichkeit

sehr gut Gesamtbewertung

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