Paul A. Samuelson gilt als einer der führenden Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1970 erhielt er als erster Amerikaner den Wirtschaftsnobelpreis. In der Begründung zur Verleihung des Nobelpreises hieß es unter anderem: "Samuelsons Beitrag besteht darin, dass er, mehr als jeder andere gegenwärtige Wirtschaftswissenschaftler, das allgemeine analytische und methodologische Niveau der Wirtschaftswissenschaften weiterentwickelt hat. Tatsache ist, dass er große Teile der Wirtschaftstheorie umgeschrieben hat. Er hat außerdem die fundamentale Einheit der Problemstellung und der analytischen Techniken in den Wirtschaftswissenschaften aufgezeigt. […] Samuelsons Beiträge erstrecken sich über eine riesige Bandbreite." Bis kurz vor seinem Tod am 13. Dezember 2009 meldete er sich immer wieder mit pointierten Analysen zur jüngsten Finanzkrise zu Wort.
Sein Buch "Volkswirtschaftslehre" ist sowohl ein Best- als auch ein Longseller. Vor über 50 Jahren, im Jahr 1948, veröffentlichte er die erste Auflage der "Bibel der Volkswirtschaftslehre". Das Handbuch bildete für viele Wirtschaftsstudenten den Einstieg in die Welt der Ökonomie.
Samuelson und Nordhaus beweisen mit dem Klassiker, dass die Volkswirtschaftslehre eine faszinierende Disziplin ist. Sie haben ein Lehrbuch und ein Nachschlagewerk geschrieben, aus dem in jedem Kapitel der Enthusiasmus der beiden Autoren spricht. Spannend und stets auf dem aktuellen Stand der Forschung vermitteln Samuelson und Nordhaus vielseitig anwendbare ökonomische Erkenntnisse – sowohl für Studierende als auch für Praktiker.
Didaktisch wählen die Verfasser den Weg von einer Makroperspektive zum Speziellen und von der Mikroökonomik zur Makroökonomik. Die 31 Kapitel des rund 1.000 Seiten umfassenden Werkes sind in die folgenden 7 Teile strukturiert:
- Teil 1: Die Grundlagen (Grundlagen der Volkswirtschaft; Moderne Mischwirtschaft; Grundelemente von Angebot und Nachfrage);
- Teil 2: Mikroökonomie: Angebot, Nachfrage und Produktmärkte (beispielsweise Nachfrage und Konsumverhalten; Kostenanalyse; Unvollständiger Wettbewerb und Monopol; Wettbewerb zwischen wenigen Marktteilnehmern; Ökonomie der Unsicherheit);
- Teil 3: Faktormärkte: Arbeit, Boden und Kapital (beispielsweise wie Märkte die Einkommen bestimmen; Arbeitsmarkt; Kapital, Zinsen und Gewinne);
- Teil 4: Die Anwendung ökonomischer Grundsätze (Steuern und Staatsausgaben; Effizienz und Verteilungsgerechtigkeit; Internationaler Handel);
- Teil 5: Makroökonomie: Wirtschaftswachstum und Konjunkturzyklen (Konsum und Investitionen; Konjunkturzyklen; Geldpolitik etc.);
- Teil 6: Wachstum, Entwicklung und die Weltwirtschaft (Wirtschaftswachstum; Wechselkurs und das internationale Finanzsystem; Offene Volkswirtschaften);
- Teil 7: Arbeitslosigkeit, Inflation und Wirtschaftspolitik (Arbeitslosigkeit und die Grundlagen des Gesamtangebots; Inflation; Neue Perspektiven der Makroökonomie).
Ein umfangreiches Glossar wesentlicher volkswirtschaftlicher Fachbegriffe sowie ein englisch-deutsches Wörterbuch der grundlegenden volkswirtschaftlichen Termini runden das Gesamtwerk ab.
Fazit: Das Standardwerk überzeugt durch eine exzellente Didaktik. Einfache Sätze, anschauliche und verständliche Erklärungen, leicht zu lesende Tabellen und Grafiken sowie die Beschränkung der Mathematik auf das Notwendige sind die Erfolgsfaktoren der Publikation. Daher kann das Buch uneingeschränkt Praktikern und Wissenschaftlern als Grundlagenwerk empfohlen werden.
Rezension von Frank Romeike