Dass ein Zeichner und Illustrator nicht nur gut zeichnen sondern auch ein geistreiches und schön illustriertes Buch publizieren kann, beweist der Autor Ahrle in seinem Buch über Finanzgenies und ihre Baukünstler.
Wer war der Architekt, ist in der Geschichte der Baukunst schnell beantwortet. Wer aber war der Finanzier, der die finanziellen Mittel bereitstellte und damit erst den Bau ermöglichte? Welche Ideen und Schwierigkeiten gingen den Projekten voraus? Auch diesen Fragen geht der Autor nach.
Das Spektrum der Finanziers reicht von den römischen Caesaren, den Medici, Fugger, Rothschild über Alfred Krupp, den Guggenheim und den modernen Immobilienfonds. Auch weniger bekannte Namen werden vorgestellt. Neben vielen Informationen über die Finanziers und den Bauwerken erfährt der Leser auch, dass die heute als aktuell betrachteten Probleme im Laufe der Jahrhunderte schon immer bestanden. So zum Beispiel die Familienstreitigkeiten bei den Fuggern, wo zwar Andreas Fugger seinen Reichtum zunächst vergrößerte, seine Nachfolger aber in finanziellen Schwierigkeiten gerieten und die Familie in den Nachfolgegenerationen verarmte. Oder wem ist schon bewußt, dass zum Bau der Londoner Börse Bauarbeiter aus den Niederlanden geholt wurden, "da die Löhne dort billiger waren". Allen Finanziers ist gemeinsam, dass sie nach Großem strebten und nicht nur etwas von Geld und Ökonomie verstanden. Einige empfanden auch Verantwortung für das Allgemeinwohl.
Das vorliegende Buch sei allen empfohlen, die eine schöne, informative und gut lesbare Lektüre wünschen. Es eignet sich auch als Geschenk. Dem Autor wünscht man viele Leser.
Autor der Rezension: Christoph Tigges