Die Ergebnisprognosen von Unternehmen weichen durchschnittlich um 13 Prozent vom tatsächlichen Ergebnis ab. So das Ergebnis einer weltweiten Umfrage der Economist Intelligence Unit im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG unter mehr als 540 Vorständen und Geschäftsführern. Nur jedem fünften Unternehmen (22 Prozent) gelang es in den vergangenen drei Jahren, die Differenz zwischen Vorhersage und Ergebnis auf höchstens fünf Prozent zu begrenzen. Ungenaue Prognosen wiederum haben bei Unternehmen dazu geführt, dass ihr Aktienkurs – und damit ihr Marktwert – in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt um sechs Prozent gefallen ist.
Jochen Pampel, KPMG-Partner im Bereich Advisory: „Viele Unternehmen nehmen das Thema nicht ernst genug. Das kann fatale Folgen haben, nicht nur für den Aktienkurs. Akkurate Prognosen bilden den Kern jedes Performance-Management-Prozesses. Auf ihrer Basis fällen die Unternehmen oft wichtige strategische Entscheidungen.“
Treffende Prognosen zahlen sich aus
Im Umkehrschluss fällt auf, dass sich die Aktienkurse von Unternehmen, deren Prognosen um nicht mehr als fünf Prozent nach oben oder unten vom späteren Ergebnis abwichen, deutlich besser entwickelten als die der anderen. So verzeichneten die entsprechenden Unternehmen in den vergangenen drei Jahren eine Steigerung der Aktienkurse um 46 Prozent. Die Unternehmen mit ungenaueren Vorhersagen konnten ihren Börsenwert dagegen im Durchschnitt nur um 34 Prozent steigern.
Aus der Umfrage lässt sich ablesen, in welchen Bereichen sich die 22 Prozent der Unternehmen mit den treffendsten Vorhersagen von ihren Wettbewerbern unterscheiden:
- Die Unternehmen mit den präzisesten Prognosen …
… nehmen das Thema ernster:
Sie machen ihre Manager häufiger verantwortlich für die Prognoseerfüllung und belohnen sie häufiger für zutreffende Vorhersagen. Zudem nutzen diese Unternehmen die Prognosen für ein fortlaufendes Performance Management.
- … versuchen die Vorhersagequalität zu verbessern.
Sie interessieren sich stärker für Szenarioplanungen und Sensibilitätsanalysen.
- … verfügen über eine effektivere Informationsbeschaffung.
Sie nutzen öfter externe Markt- und Wettbewerbsanalysen und lassen ihre Vorhersagen häufiger von Managern im operativen Bereich erstellen.
- … kümmern sich intensiver um die Daten.
Sie überprüfen und aktualisieren ihre Daten häufiger, greifen häufiger auf geeignete Software und andere Analysehilfsmittel zurück und verlassen sich nicht nur auf simple Tabellenkalkulationen.