Kreditverbriefungen

Andere Regulierung synthetischer Verbriefungen gefordert


Andere Regulierung synthetischer Verbriefungen gefordert News

Deutschlands Privatbanken setzen sich für eine Reihe von Maßnahmen zur Schaffung eines europäischen Kapitalmarkts ein. Eine ihrer Forderungen an den europäischen Gesetzgeber betrifft die regulatorische Behandlung synthetischer "Kreditverbriefungen". Der Bankenverband BdB argumentiert, dass europäische "Syntheten" wegen der amerikanischen Subprime-Krise zu Unrecht in Verruf gekommen seien und deshalb von Eigenkapitalhinterlegungspflichten befreit werden sollten. Das würde es den Banken erleichtern, Kredite an mittelständische Unternehmen zu vergeben.

"Wir brauchen gerade in Zeiten von Basel Verbriefungen, um die Kredite von den Bilanzen herunterzubekommen", sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig in Frankfurt unter Verweis auf die Eigenkapitalrichtlinie Basel 3. Die sieht vor, dass Banken bei der Berechnung ihrer Eigenkapitalanforderungen bald deutlich höhere Risikogewichte für Kredite an kleine und mittelgroße Unternehmen veranschlagen müssen.

Eine übliche Praxis ist es, Kredite zu verbriefen und an Investoren, in der Regel Nicht-Banken, zu verkaufen. Die Bank muss 5 Prozent des Kredits weiter auf der Bilanz halten. Handelt es sich um einfache STS-Verbriefungen (STS - simple, transparent, standardised), wird für diese 5 Prozent aber kein Eigenkapital fällig.

Laut Ossig ziehen es Mittelständler aber vor, ihren Kredit bei dem ihnen vertrauten Finanzinstitut zu belassen, was gegen eine normale Verbriefung spricht. In so einem Fall käme eine synthetische Verbriefung in Frage, die allerdings keine echte Verbriefung ist. Vielmehr kauft sich die Bank bei einem Geschäftspartner - in Regel auch das eine Nicht-Bank - eine Art Ausfallversicherung. Damit ist sie das Risiko los, und der Kredit befindet sich weiterhin in der Bankbilanz.

Der Haken: Die Bank muss trotzdem Eigenkapital hinterlegen, das macht derartige Kredite unattraktiv. "Die Entlastung der Bankbilanzen von Krediten geht nur über synthetische Verbriefungen, aber genau die sind am stärksten stigmatisiert", klagt der BdB-Hauptgeschäftsführer. Derzeit läuft eine Konsultation des Bankenregulierers EBA (European Banking Authority) zu der Frage, ob "Syntheten" in die STS-Regulierung integriert werden sollen. Der BdB ist "explizit" dafür.

[ Bildquelle Titelbild: Adobe Stock ]
Risk Academy

Die Intensiv-Seminare der RiskAcademy® konzentrieren sich auf Methoden und Instrumente für evolutionäre und revolutionäre Wege im Risikomanagement.

Seminare ansehen
Newsletter

Der Newsletter RiskNEWS informiert über Entwicklungen im Risikomanagement, aktuelle Buchveröffentlichungen sowie Kongresse und Veranstaltungen.

jetzt anmelden
Lösungsanbieter

Sie suchen eine Softwarelösung oder einen Dienstleister rund um die Themen Risikomanagement, GRC, IKS oder ISMS?

Partner finden
Ihre Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.