Fed-Chairman Ben Bernanke hat davor gewarnt, dass das gegenwärtig freundliche Risikoumfeld an den internationalen Finanzmärkten nicht von Dauer sein muss. Aktuell herrsche ein großes Vertrauen darauf, dass das makroökonomische Umfeld freundlich bleibe, sagte Bernanke (Bild unten) bei einer nach Kapstadt übertragenen Videokonferenz. Dieses Risikoumfeld sorge zusammen mit den global hohen Ersparnissen für relativ niedrige Langfristzinsen, antwortete Bernanke auf eine Frage aus dem Auditorium. Die Risikobewertung sei derzeit recht niedrig, was vor dem Hintergrund einer möglichen abrupten Störung Besorgnis erregend sei. Der Fed-Chairman forderte die Finanzmarktteilnehmer zu einer angemessenen Risikobewertung auf. Der Fed-Chairman sagte in Beantwortung einer weiteren Frage, die hohen Ölpreise blieben eine Herausforderung für die makroökonomische Politik, obwohl die "sehr gut verankerten" Inflationserwartungen in den USA die geldpolitische Reaktion erleichtert hätten. Die globalen Ungleichgewichte einschließlich des hohen US-Leistungsbilanzdefizits sollten mit der Zeit angegangen werden, um die internationalen Finanzströme besser auszubalancieren. Hinsichtlich der Hedgefonds äußerte der Fed-Chairman, diese hätten die Effizienz der Finanzmärkte erhöht, es bestünden aber einige Risiken, die mit ihrer undurchsichtigen Natur zusammenhingen. Kern der Regulierung solcher Finanzvehikel müsse Marktdisziplin sein, sagte Bernanke. Zugleich forderte er die Hedgefonds-Industrie auf, sich selbst einen Verhaltenskodex (Best Practices) zu geben.