Cyber Security Report 2012

Angst vor Wirtschafts- und Industriespionage nimmt zu


Angst vor Wirtschafts- und Industriespionage nimmt zu News

Die Angst vor Wirtschafts- und Industriespionage geht in den Unternehmen aller Branchen um. Im aktuellen Cyber Security Report 2012 stufen vier von fünf Entscheidern aus Unternehmen und Politik den Schaden durch Wirtschafts- und Industriespionage als groß bis sehr groß ein. Mehr als die Hälfte der Unternehmer (54 Prozent) fühlen sich bei diesem Thema nicht ausreichend von der Politik unterstützt. Sie fordern stärkere internationale Zusammenarbeit auf politischer Ebene (58 Prozent) und konsequentere Strafverfolgung (39 Prozent). Die Entscheider aus der Wirtschaft fordern aber auch, dass sich Unternehmen stärker miteinander austauschen (87 Prozent), um der Industriespionage besser vorbeugen zu können.

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat für den Cyber Security Report 2012 im Auftrag von T-Systems eine repräsentative Umfrage von Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik durchgeführt. Im Juni und Juli 2012 interviewten die Marktforscher 214 Führungskräfte aus großen Unternehmen sowie 128 deutsche Parlamentarier von Bund, Ländern und EU - unter anderem zu aktuellen Risiken für die Bevölkerung.

Datenmissbrauch schlägt Inflationsangst

Für die Entscheidungsträger gehören derzeit der Missbrauch persönlicher Daten (55 Prozent), der Datenbetrug im Internet (54 Prozent), Computerviren (49 Prozent) sowie der EC-Kartenbetrug (30 Prozent) zu den größten möglichen Gefahren. Sie stufen nur das Risiko der Pflegebedürftigkeit im Alter (57 Prozent) höher ein, während tödliche Krankheiten (27 Prozent), Verkehrsunfälle (26 Prozent) oder Inflation (23 Prozent) auf den Plätzen folgen. Gefragt danach, welche Risiken in Zukunft besonders stark zunehmen, landen Missbrauch von persönlichen Daten (32 Prozent) sowie Internet- und Computerkriminalität (28 Prozent) auf den ersten beiden Plätzen, gefolgt von Altersrisiken (22 Prozent) und Inflation (19 Prozent).

"Die Studie zeigt, dass sich die Wahrnehmung von Gefahren in der digitalen Gesellschaft verschiebt. Der Kampf gegen Wirtschaftskriminalität und Industriespionage gewinnt immer mehr Bedeutung", erklärt Reinhard Clemens, Vorstand Deutsche Telekom und T-Systems-Chef. "Ein Unternehmen oder ein Staat allein kann sich dagegen auf Dauer kaum wehren. Das funktioniert nur gemeinsam. Wir müssen mehr von einander lernen, Erfahrungen und Lösungen viel stärker austauschen. Denn bei IT-Sicherheit und Cyber-Kriminalität sitzen wir alle in einem Boot."

Zahl der IT-Attacken nimmt zu

Die Angst vor den Gefahren einer IT-Gesellschaft hat ihren Grund: Ein Drittel der Führungskräfte verzeichnen inzwischen gelegentlich bis häufige IT-Angriffe auf ihre Unternehmen. Dabei stehen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro verstärkt in der Angriffslinie. 50 Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass die Zahl der Hacker-Attacken in Zukunft deutlich zunehmen wird, wobei rund ein Drittel (32 Prozent) die Schäden durch Hacker-Angriffe als groß bewerten. Skepsis löst nach wie vor Cloud Computing aus - sowohl bei Entscheidungsträgern in der Wirtschaft als auch bei den Abgeordneten. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Entscheidungsträger in der Wirtschaft halten Cloud Computing für unsicher. Der Trend ist allerdings rückläufig: In der Befragung im Jahr 2011 lag dieser Anteil noch bei 73 Prozent.

Den Stellenwert von IT-Sicherheit in den Unternehmen bewerten fast alle Befragten (97 Prozent) mit hoch bis sehr hoch. Das spiegelt sich auch in den Kosten für IT-Sicherheit wider: So gaben 29 Prozent der Befragten an, die Kosten seien deutlich gestiegen, weitere 47 Prozent sagten, die Kosten seien etwas gestiegen.

Politik soll sich mehr für IT-Sicherheit einsetzen

Die Wirtschaft ist in Punkto IT-Sicherheit in Teilen (40 Prozent) unzufrieden mit der Politik: Sie findet, dass Politiker sich zu wenig mit den IT-Risiken auseinandersetzen. Handlungsbedarf für die Politik sehen die Unternehmensentscheider besonders beim Datenschutz (31 Prozent) und bei der Bekämpfung von Internet-Kriminalität (18 Prozent). Allerdings bezweifeln zwei Drittel der Entscheider, dass Politik und Verwaltung hier ausreichende Fachkompetenz besitzen.


[Bildquelle: © ufotopixl10 - Fotolia.com]

 

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