Unter dem Druck des Marktes, interner Sachzwänge sowie eines geänderten rechtlichen Rahmens (Solvency II, Sarbanes-Oxley Act, neue Maßstäbe der Corporate Governance und neue Rechnungslegungsvorschriften) sehen sich Finanzdienstleister dazu gezwungen, die gesamte Systemlandschaft des Risiko-Managements zu modernisieren. Die besondere Herausforderung liegt u. a. darin, verschiedene Rahmenbedingungen nicht isoliert zu betrachten, sondern einen Überblick über das unternehmerische Gesamtrisiko zu generieren. Durch zusammengestückelte System-Landschaften und aneinander vorbeilaufenden Integrationsprojekten wird es zunehmend schwerer, neben detaillierten Momentaufnahmen auch eine vollumfängliche Risiko-Dimension abzubilden. Sinnvoller sind Lösungen, die zusätzlich zur Differenzierung auf der Mikroebene eine Weitwinkelaufnahme des Ganzen liefern.
"Personal und Prozesse des Unternehmens müssen darauf ausgerichtet sein, bei der Formulierung wie bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie alle denkbaren Risiken zu berücksichtigen", sagt Peyman Mestchian, Leiter Risk Intelligence Practice bei SAS EMEA. Die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften brauche nicht zu Lasten langfristiger Geschäftsziele zu gehen, so Mestchian. Statt sich auf die Analyse einzelner Risiko-Aspekte zu beschränken, setzt SAS bei der produktiven Systemlandschaft des Unternehmens an, um die darin verborgenen Informationsreserven zu erschließen, diese benutzerspezifisch aufzubereiten und damit zur Wertschöpfung und zum Investitionsschutz beizutragen. Ziel ist, Systeme und Funktionen standortübergreifend zu integrieren und die Anwender mit bedarfsgerechten Informationen zu versorgen. Im Zentrum steht dabei eine IT-Plattform, deren Funktionsspektrum von der Beschaffung der Rohdaten bis zu deren Aufbereitung zu verwertbarem Wissen reicht. Wichtig ist, dass die Anwendungen auf die jeweilige Branche zugeschnitten sind. Beispiel Versicherungswirtschaft: Neben dem Kapitalanlagerisiko und dem spezifischen Geschäftsrisiko, d.h. den Kredit- und versicherungstechnischen Risiken, spielen operationelle Risiken eine immer wichtigere Rolle.
Gemäß aktueller Markterhebungen sorgt sich nur jeder zweite Finanzdienstleister um diese Risiko-Art, wie z.B. den Ausfall der IT-Systeme oder die Abwanderung wichtiger Mitarbeiter. Die Risiko-Manager von SAS haben deshalb eine Lösung entwickelt, die Versicherungen mit Hilfe einer Modellierungs- und Analysesoftware in die Lage versetzen soll, Daten so aufzubereiten, dass sich Risiken akkurat bewerten und steuern lassen. Da alle Anwender auf eine zentrale Informationsquelle zugreifen, sollen Redundanzen und Performanceverluste von vornherein vermieden werden. Vor diesem Hintergrund fügt sich wohl ganz trefflich, dass die deutschen Versicherer ihre IT-Investitionen derzeit massiv steigern. Ursache ist ein Investitionsstau in den Unternehmen, weil in den letzten Jahren gerade in der IT zahlreiche Projekte zurückgestellt wurden, die nun dringend umgesetzt werden müssen. Einen Schwerpunkt bilden Investitionen, durch die die Kundenbindung gestärkt oder Arbeitsabläufe verbessert werden können. Das sind Ergebnisse zweier aktueller Studien der Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut bzw. dem Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen. Insgesamt planen rund zwei Drittel der Unternehmen, mehr in IT zu investieren als bisher. Jedes fünfte Unternehmen will seine Ausgaben dafür sogar stark oder sehr stark erhöhen.