Der diesjährige Bankenstresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) widmet sich den Liquiditätsrisiken der Banken. Die EZB untersucht ab sofort die Anfälligkeit der direkt von ihr überwachten Großbanken für spezifische Liquiditätsrisiken. Die Ergebnisse des Tests, die in vier Monaten vorliegen sollen, fließen unter anderem in den laufenden Aufsichtsprozess (Srep) ein. Sie sollen aber keinen Einfluss auf das regulatorische Eigenkapital der Institute oder deren Liquiditätsanforderungen haben.
Im Rahmen des Tests setzt die EZB die Banken extremen, aber hypothetischen Schocks aus, die zu zunehmenden Liquiditätsabflüssen führen. Untersucht wird dabei, wie viele Tage die Banken alleine mit ihrem kurzfristigen Cashflow überleben können, ohne Zugang zum Refinanzierungsmarkt zu haben.
Laut EZB werden ausschließlich die Auswirkungen idiosynkratischer Schocks auf individuelle Banken untersucht, ohne dabei auf mögliche Ursachen dieser Schocks oder auf die Auswirkungen möglicher Marktturbulenzen einzugehen.
Die Tests basieren auf dem Zustand der Banken am 31. Dezember 2018. Dass im Juni 2019 die Restlaufzeit des ersten langfristigen und gezielten Repo-Tenders der zweiten Serie (TLTRO2) unter ein Jahr fällt und damit nicht mehr bei der Erfüllung kurzfristiger Liquiditätskennziffern hilft, spielt bei der Analyse keine Rolle.