Die Einschätzung der Deutschen Bank zu den Auswirkungen der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 auf die Eigenkapitalanforderungen des Instituts haben sich nach Aussage seines Finanzvorstands Marcus Schenck nicht geändert. "Wir gehen davon aus, dass das gesamte Basel-Paket am Ende zu einer Inflation von rund 100 Milliarden Euro führen kann", sagte Schenck bei der Konferenz "Bankenaufsicht im Dialog" in Frankfurt. Das entspreche der 2015 gegebenen Einschätzung.
Der Begriff Inflation bezieht sich auf die Erwartung, dass die für die Bemessung von Eigenkapitalanforderungen entscheidenden Risikoaktiva wachsen werden, weil durch Basel 3 Aktiva als risikobehaftet eingestuft werden, für die das zuvor nicht galt. Basel 3 sieht nach gegenwärtiger Planung vor, dass Banken künftig ihre Risikoaktiva (Risk-Weighted Assets, RWA) nicht mehr im bisherigen Ausmaß mit internen Modellen berechnen dürfen und dass zudem der Maximalnutzen, den sie daraus ziehen dürfen, durch sogenannte Output Floors begrenzt wird.
Eine Messgröße für die Neigung der Banken, ihre Risiken klein zu rechnen, ist die sogenannte RWA-Dichte. Sie gibt an, welchen Teil ihrer Aktiva Banken als risikobehaftet ansehen. Eine Aufstellung von Standard & Poor's Markets aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass die Deutsche Bank rund 75 Prozent als risikofrei betrachtet.