Laut einer aktuellen Studie des Maklerunternehmens Marsh sind Sicherungskonzepte zur Betriebsfortführung im Krisenfall inzwischen ein fester Bestandteil des Risikomanagements. Dem "Business Continuity Benchmark Report 2010" zufolge wuchs in den vergangenen zwei Jahren insbesondere der Anteil an Unternehmen, welche die Risiken innerhalb ihrer Lieferantennetzwerke managen.
Bis vor wenigen Jahren waren Sicherungskonzepte zur Betriebsfortführung im Krisenfall nach Einschätzung von Marsh ein Randthema des Risikomanagements, das eher abgehakt als konsequent verfolgt wurde. Die aktuelle Analyse zeige, dass sich dies geändert habe. So bezeichneten 83 Prozent der befragten Unternehmen in Europa und im Mittleren Osten Business Continuity Management (BCM) als "integralen Bestandteil" ihres Risikomanagements. Im Vergleich zur Untersuchung vor zwei Jahren stieg dieser Anteil damitum sieben Prozentpunkte. Ebenso viele sind der Ansicht, BCM werde von der Führungsebene verstanden und unterstützt. Als wesentliche Faktoren für die zunehmende Bedeutung dieses Themas nannten 62 Prozent der Befragten "Best Practice", 38 Prozent "Verluste in der Vergangenheit" und 31 Prozent "gesetzliche Vorgaben".
Risiken im Lieferantennetzwerk im Fokus
Im Vergleich zum letzten Benchmark Report werde deutlich, dass insbesondere Verwundbarkeiten des eigenen Lieferantennetzwerkes zunehmend in betrieblichen Not- und Katastrophenfallplänen berücksichtigt werden. 68 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Pläne solche Risiken mit abdecken. Die hohe Aufmerksamkeit erklärt sich durch die große Bedeutung dieses Themas und die schlechten Erfahrungen, die Unternehmen in den letzten Jahren sammeln mussten. So gaben rund 49 Prozent der befragten Unternehmen an, in den letzten zwei Jahren mindestens einen wesentlichen Schadenfall erlitten zu haben. Hierunter waren 13 Prozent mit Unterbrechungen des normalen Geschäftsbetriebs aufgrund von Ausfällen innerhalb des Lieferantennetzwerkes. Übertroffen wurden diese Kategorie nur noch von Schadenfällen aufgrund von Feuer oder Explosionen mit einem Anteil von 15 Prozent. Schäden durch Funktionsfehler der Informationstechnologie oder sonstiger Maschinen und Anlagen hatten jeweils zehn Prozent der Befragten zu bewältigen.
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