Politische und wirtschaftliche Instabilitäten erhöhen das strategische Risikopotenzial bzw. das Länderrisiko für international tätige Unternehmen. Die Einschätzung des Länderrisikos eines Beschaffungsmarkts bzw. Investitionsstandorts gestaltet sich sehr schwierig, da zahlreiche quantitative und qualitative Einflussfaktoren mit zum Teil hoher Unsicherheit den Risikograd von internationalen wirtschaftlichen Engagements bestimmen. Die Währungskrisen in Asien und Lateinamerika in der unmittelbaren Vergangenheit haben gezeigt, wie verheerend sich finanzpolitische Missstände auf die Realwirtschaft auswirken.
Während Kreditversicherer Länderratings erstellen, um das durchschnittliche Risiko eines Zahlungsausfalls bei Unternehmen in einem bestimmten Land zu messen, sind Länderratings von Fitch, Standard & Poor’s oder Moody's Meinungsäußerungen über Kreditrisiken bei den Emittenten. Mit diesen Ratings bringen die Agenturen ihre Meinung über Fähigkeit und Bereitschaft eines staatlichen Emittenten zum Ausdruck, seine finanziellen Verpflichtungen vollständig und fristgerecht zu erfüllen. Die im Folgenden dargestellten Länderrisiko-Bewertungen geben letztere Einschätzung wieder und beziehen sich auf die langfristigen Fremdwährungsratings.
Land | Fitch | S&P | Moody's |
Eurozone | |||
Belgien | AA+ | AA+ | Aa1 |
Deutschland | AAA | AAA | Aaa |
Finnland | AAA | AAA | Aaa |
Frankreich | AAA | AAA | Aaa |
Griechenland | BBB+ | BBB+ | A2 |
Irland | AA- | AA | Aa1 |
Italien | AA- | A+ | Aa2 |
Luxemburg | AAA | AAA | Aaa |
Malta | A+ | A | A1 |
Niederlande | AAA | AAA | Aaa |
Österreich | AAA | AAA | Aaa |
Portugal | AA | A+ | Aa2 |
Slowakei | A+ | A+ | A1 |
Slowenien | AA | AA | Aa2 |
Spanien | AAA | AA+ | Aaa |
Zypern | AA- | A+ | Aa3 |
Europäische Union | |||
Bulgarien | BBB- | BBB | Baa3 |
Dänemark | AAA | AAA | Aaa |
Estland | BBB+ | A- | A1 |
Großbritannien | AAA | AAA | Aaa |
Lettland | BB+ | BB | Baa3 |
Litauen | BBB | BBB | Baa1 |
Polen | A- | A- | A2 |
Rumänien | BB+ | BB+ | Baa3 |
Schweden | AAA | AAA | Aaa |
Tschechien | A+ | A | A1 |
Ungarn | BBB | BBB- | Baa1 |
Europa | |||
Island | BB+ | BBB- | Baa3 |
Kroatien | BBB- | BBB | Baa3 |
Norwegen | AAA | AAA | Aaa |
Russland | BBB | BBB | Baa1 |
Schweiz | AAA | AAA | Aaa |
Türkei | BB+ | BB | Ba2 |
Ukraine | B- | B- | B2 |
G-7 | |||
Japan | AA | AA | Aa2 |
Kanada | AAA | AAA | Aaa |
USA | AAA | AAA | Aaa |
[Quelle: Moody's, Fitch, S&P, Zusammenstellung: Dow Jones Newswires, Bildquelle: iStockPhoto]
Kommentare zu diesem Beitrag
Ein solches ruckartiges "Deleveraging" würde zu Lasten der Kreditvergabe gehen und könnte damit die realwirtschaftliche Erholung entscheidend schwächen, warnte Zeitler und fügte hinzu: "Wir haben derzeit in Deutschland keine Kreditklemme, wir müssen jedoch die Risiken für die Kreditversorgung genau im Auge behalten." Deshalb müssten bei der Umsetzung der Anforderungen "ausreichende Übergangs- und Einschleifregelungen" angewendet werden.
Genau dieses Szenario findet doch gerade statt.: Bsp. Deutsche Bank:
Erhöhung der Tier-1 Kapitalquote in den zweistelligen Bereich, oh, toll, da freut sich die Aufsicht.....
Letzlich wurde dieses Ziel aber nur durch eine Reduzierung der Bilanzsumme erreicht. Wirklich neues Geld wurde für die Risikovorsorge nicht bereit gestellt.
Alle Gewinnner-Banken des letzten Jahres haben eigentlich nur das Geld der Zentralbanken genommen und es in die eigene Tasche gesteckt, weil man im Jahr davor, eine so große Krise hatte und die Mitarbeiter wieder bei Laune gehalten werden müssen. Im Falle einer weiteren Pleite einer Großbank müsste der Steuerzahler aber wieder einspringen und Hilfe leisten.....
Gefahr der Kernschmelze auf den Märkten blablabla...
Anstatt die Gewinne an die Mitarbeiter zu verteilen, sollte das gesamte Geld in die Risikovorsorge wandern.
Mit welchen Recht glauben die Institute, dass sie über den Staaten und Regierungen stehen in denen sie wirtschaften.
Im Falle einer Pleite soll der Steuerzahler blechen, von großen Gewinnen aber aber nur die Institute profitieren.
Autarke Banken schaffen, Ankopplung von Steuerzahler, Testament für Banken einführen.
Das ist Marktwirtschaft
Deutschlands erstklassige Bonität als Schuldner ist nach Aussage der Ratingagentur Moody's trotz voraussichtlich weiter steigender Schulden nicht gefährdet. Wie Moody's am Montag in seinem Quartalsbericht über Schuldner mit dem "AAA-Rating" mitteilte, wird Deutschlands Zinsbelastung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), zwar steigen, aber beherrschbar bleiben. "Wir erwarten, dass Deutschlands Schuldenlast und seine Zahlungsfähigkeit, gemessen an den Quotienten aus Schulden zu Einahmen sowie Zinsausgaben zu Einahmen, weiter in einem günstigen Verhältnis stehen werden", heißt es in dem Bericht.
Moody's zufolge führt zudem die Benchmark-Funktion deutscher Staatsanleihen selbst bei steigender Staatsschuld zu einem günstigen Verhältnis von Zinsen zu Einnahmen. Moody's betrachtet Werte von unter 10% ohne weiteres als vereinbar mit einem "AAA"-Rating. In Deutschland lag dieser Wert 2008 bei 6,3%. "Unsere Projektionen deuten für die nächsten zwei bis drei Jahre eine gewisse Verschlechterung dieses Verhältnisses an, doch dürfte es deutlich unterhalb des zweistelligen Bereichs bleiben", analysiert Moody's. Die Prognosespanne liegt je nach Szenario zwischen 7% und 10%.
Andere Länder mit Spitzenbonität stehen vergleichsweise schlechter da: Für Großbritannien prognostiziert die Agentur je nach Szenario Stände zwischen 9% und knapp 12%, für die USA zwischen 11% und 15% und für Spanien zwischen 9% und 13%. Bei derart hohen Werten spielt für die Stabilität des Spitzenratings aus Sicht von Moody's auch die Fähigkeit einer Regierung eine Rolle, die Verschuldung mit außerordentlichen Maßnahmen zu senken.
Gerade in Großbritannien sieht Moody's diese Fähigkeit auch mit Blick auf historische Parallelen gegeben. Hinsichtlich der USA gilt dies auch. Allerdings äußert Moody's mit Blick auf die dort bereits vorliegende zehnjährige Finanzplanung Sorge über den Bestand des "AAA"-Rating, weil der Quotient aus Zinsausgaben zu Einahmen nach derzeitigen Projektionen 18% erreichen könnte.
Deutschlands Bonität ist Moody's dagegen zusätzlich von der so genannten "Schuldenbremse" untermauert, die ab 2016 nur noch eine "strukturelle" Neuverschuldung von jährlich 0,35% des BIP erlaubt. Damit werde eine "Verankerung der Fiskalerwartungen" angestrebt.