Natur- und Man-made-Katastrophen forderten 2012 etwa 14.000 Menschenleben und verursachten ökonomische Schäden von etwa 186 Mrd. USD, so der Rückversicherer Swiss Re in der sigma-Studie "Natur- und Man-made-Katastrophen 2012". Die Kosten für die Versicherer beliefen sich auf über 77 Mrd. US-Dollar. Das Jahr 2012 nimmt in Bezug auf die Höhe der Versicherungsschaden den dritten Platz ein, seit die Swiss Re im Jahr 1970 mit der Erfassung der Naturkatastrophendaten begann. Im Jahr 2012 waren von den 318 Katastrophenereignissen 168 Naturkatastrophen und 150 von Menschen verursachte Katastrophen, sogenannte Man-made- oder technische Katastrophen.
Von den etwa 14.000 Menschen, die 2012 bei Katastrophen ums Leben kamen, fielen über 1.900 dem Taifun Bopha auf den Philippinen zum Opfer. Viele Todesopfer forderten auch ein Hochwasser in Pakistan, ein Erdbeben im Iran und ein Kälteeinbruch in Europa. Die wirtschaftlichen Schäden von Natur- und Man-made-Katastrophen beliefen sich in 2012 auf über 186 Mrd. US-Dollar. Im Rekordjahr 2011 waren es 403 Mrd. US-Dollar gewesen. Insgesamt war Nordamerika die Region, die mit 118 Mrd. USD den höchsten ökonomischen Schaden aufwies. Die USA erlitten eine der schwersten Dürrekatastrophen der letzten Jahrzehnte, von der die produktivste Agrarregion des Landes betroffen war. Zum Ende der nordatlantischen Hurrikan-Saison suchte außerdem der Hurrikan Sandy die Nordostküste der USA heim. Durch ihn war die Stadt New York tagelang ohne Strom. Eine Reihe von Erdbeben richtete in einer norditalienischen Industrieregion umfangreiche Schaden an, die dieses Ereignis zur (gemessen an den ökonomischen Folgen) schwersten Naturkatastrophe des Landes seit Beginn der Swiss-Re-Aufzeichnungen machen.
Naturkatastrophen kosteten im Jahr 2012 über 71 Mrd. US-Dollar, weitere 6 Mrd. US-Dollar kamen durch technische Katastrophen hinzu. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 betrug die Summe aller Versicherungsschaden 126 Mrd. US-Dollar. Die meisten Schäden entfielen im Jahr 2012 auf den Hurrikan Sandy, die Dürre im Sommer sowie mehrere Unwetter in den USA. Am höchsten waren die versicherten Schaden mit fast 65 Mrd. US-Dollar in Nordamerika. Die versicherten Schäden waren 2012 zwar weitaus geringer als im Rekordjahr 2011, lagen aber dennoch über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
Eine Simulation der Versicherungsschaden durch frühere Stürme zeigt, dass ein Schaden, wie ihn Sandy verursacht hat, bezogen auf die gesamten USA alle fünf Jahre zu erwarten ist. Bezogen auf den Nordosten der USA war Sandy jedoch der zweitteuerste Hurrikan seit dem Jahr 1900. Lediglich der Long Island Express, der Neuengland-Hurrikan von 1938, wäre teurer gewesen, wenn er sich heute ereignet hatte. Das von Swiss Re entwickelte Sturmflutmodell zeigt unter der Annahme eines Anstiegs des Meeresspiegels um 25 cm bis zum Jahr 2050, dass die Häufigkeit von Schaden wie bei Sandy in Zukunft zunehmen dürfte.
Zahl der Ereignisse 1970–2012 [Quelle: Swiss Re Economic Research & Consulting]
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