Eine Expertgroup des DVFA Committee „Rating Standards“ hat eine Kriterienmatrix für hybride Finanzinstrumente entwickelt, mit der die prozentuale Eigenkapitalähnlichkeit vom Bilanzierenden ermittelt und vom Abschlußprüfer geprüft werden kann.
Zudem wurde anhand verschiedener Modellrechnungen der Einfluß mezzaninen Kapitals auf das Ergebnis des Bilanzratings analysiert. Dabei stellte sich heraus, daß die Auswirkungen auf die Ratingnotation von zahlreichen Faktoren abhängen. Der Einsatz mezzaniner Finanzierungsinstrumente kann vorteilhaft sein, er muß es aber nicht. Es empfiehlt sich daher, stets den Einzelfall zu beurteilen. Unabhängig von den Auswirkungen auf das Ratingergebnis kann die Ausstattung eines Unternehmens mit mezzaninem Kapital ein wichtiges Signal für die Bereitschaft von Investoren sein, zusätzliches Eigen- oder Fremdkapital zur Verfügung zu stellen.
Die Expertengruppe hat ihre Arbeitsergebnisse in einem Papier zusammengestellt, das heute in Frankfurt veröffentlicht wurde.
In den vergangenen Jahren haben Art, Zahl und Umfang von mezzaninen/hybriden Finanzinstrumenten erheblich zugenommen. Aufgrund der vielfältigen Ausgestaltungsformen sind die hybriden Finanzinstrumente mehr oder weniger eigenkapitalähnlich. Da hybrides Kapital in jedem Fall aber bilanziell innerhalb des Fremdkapitals auszuweisen ist, benötigen die Marktteilnehmer, insbesondere Finanzanalysten, Informationen über die Art des hybriden Instruments, also zu den Vertragsvereinbarungen über den Nachrang, die Vergütung, die Verlustbeteiligung, die „Person“ des Kapitalgebers, die Dauer der Kapitalüberlassung, die Kündigung, die Abänderungs- bzw. Wandelungsrechte sowie die Möglichkeit der Einsetzung eines Externen in der Unternehmenskrise. Diese acht Merkmale liegen der erarbeiteten Kriterienmatrix zugrunde.
Die Publikation steht ab sofort unter www.dvfa.de/mezzanine zum Download bereit.