Der Alterung der deutschen Gesellschaft muss aus Sicht von Standard & Poor's (S&P) mit konzertierten politischen und fiskalischen Reformen begegnet werden. Andernfalls drohe ein immenser Druck auf die öffentlichen Finanzen und das 'AAA'-Länderrating, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Analyse mit dem Titel "Global Graying Country Report: Federal Republic of Germany". Sie ist Teil eines Berichts über die Risiken der Bevölkerungsalterung in 32 Staaten. Ohne Reformen würden die gesamten, mit dem Alterungsprozess der Bevölkerung zusammenhängenden öffentlichen Ausgaben bis 2050 auf 23,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 19,5 Prozent im Jahr 2005 steigen, schätzt S&P-Analyst Kai Stukenbrock. Bei diesem Szenario würde das Haushaltsdefizit ab Mitte der 2020er Jahre deutlich steigen und bis 2050 rund 12 Prozent des BIP erreichen. Die gesamte Staatsschuld würde dann bei 180 Prozent des BIP liegen.
Die demographische Rating-Gefahr
Deutschlands Rating würde Stukenbrock zufolge bei einem derartigen Verlauf nach 2020 in die 'AA'-Kategorie sinken, 2030 auf 'A' und 2035 auf 'BBB'. Ab 2040 wäre dann eine Rating-Niveau erreicht, dass normalerweise mit spekulativen Papieren assoziiert wird. S&P weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich hierbei nicht um eine Prognose, sondern eine Simulation handelt.