BASF und drei Banken wegen Manipulationsvorwürfen verklagt

Compliance-Risiko durch Preismanipulation


Compliance-Risiko durch Preismanipulation: BASF und drei Banken wegen Manipulationsvorwürfen verklagt News

Der Chemiekonzern BASF und die drei Großbanken Goldman Sachs, HSBC und Standard Bank müssen sich in den USA Manipulationsvorwürfen erwehren. Die Unternehmen werden beschuldigt, Preise für Platin und Palladium jahrelang manipuliert zu haben. Ein Juwelier aus Florida hat nun Klage vor einem New Yorker Gericht eingereicht.

Die vier Unternehmen hätten seit 2007 zusammengearbeitet, um die zwei Mal täglich vorgenommenen Preisfestsetzungen für die beiden Metalle zu beeinflussen, sagten die Anwälte des klagenden Unternehmens Modern Settings. Durch ihr Vorgehen hätten sich die Beklagten zu Lasten anderer Marktteilnehmer bereichert.

Goldman Sachs, HSBC, Standard Bank und BASF wollten sich zu der Klage auf Anfrage des Wall Street Journal nicht äußern.

Die Klage wurde als Sammelklage am Dienstag beim U.S. District Court in Manhattan eingereicht. Reuters und Bloomberg hatten bereits über die Klage berichtet.

"Wir haben vorläufige Beweise dafür gefunden, dass etwas vor sich ging, dass nicht zu erklären war außer mit einem Komplott dieser vier Unternehmen", sagte Rechtsanwalt Gregory Asciolla, Partner der Kanzlei Labaton Sucharow, die den Kläger vertritt.

Mehrere weltweit gültige finanzielle Benchmarks sind im Rahmen des Skandals um die Manipulation des Referenzzinssatzes Libor unter Beobachtung geraten. Behörden haben wegen möglicher Manipulationen von Preisfestlegungsmechanismen Untersuchungen eingeleitet.

So haben sich etwa die Behörden in Großbritannien und der Schweiz die Fixings für Gold und Silber vorgenommen. Unabhängig davon hat die britische Finanzaufsicht FCA gegen Barclays im Mai eine Strafe von 26 Millionen Britischen Pfund verhängt, nachdem ein Händler der Bank den Gold-Benchmark zu Lasten eines Klienten manipuliert hat.

Im Oktober hat die Metallbörse London Metal Exchange (LME) den Zuschlag für das Management der Fixings von Platin und Palladium erhalten, die von Metallproduzenten und -abnehmern auf der ganzen Welt und für Finanzinstrumente wie ETFs genutzt werden. Die LME, eine Tochter der Hong Kong Exchanges & Clearing Ltd wird ab Dezember ein neues elektronisches Verfahren zur Preisfestsetzung anwenden.

Diese Veränderungen kämen für Modern Settings und andere Unternehmen, die sich der Sammelklage anschließen könnten, zu spät, heißt es in der Klage. Eine mögliche Schadensersatzsumme wurde nicht genannt.

Platin und Palladium werden etwa für Autokatalysatoren verwendet, in der Schmuckindustrie und Zahnheilkunde.

[ Bildquelle Titelbild: © Trueffelpix - Fotolia.com ]
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