Fehlendes Engagement in Corporate-Responsibility-Fragen setzt Unternehmen einem unnötig hohen Risiko aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Studie der Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank. Dass die Missachtung von ökologischen und sozialen Kriterien – etwa bei der Finanzierung eines umstrittenen Großprojekts – zu Risiken (so genannten "CR risks") führen und in der Folge negative Auswirkungen auf das Image und den Wert eines Unternehmens haben kann, wird in Fachkreisen immer wieder vermutet, heißt es in einer Information der Münchener Ratingagentur Oekom Research AG. Die aktuelle Untersuchung des Teams um Prof. Dr. Alexander Bassen hat nun erste Beweise dazu erbracht. Der Studie liegt ein Beurteilungssystem zu Grunde, mit dem die Forscher die CR-Performance und ihre Auswirkung auf das Risikoprofil eines Unternehmens empirisch feststellten. Das Beurteilungssystem setzt sich im Wesentlichen zusammen aus: 38 CR-Kernkriterien, ein daraus entwickelter Fragebogen für führende Analysten und Investoren, die Übertragung der Umfrageergebnisse in ein Koeffizientenschema und Techniken zur Messung der Finanz-Performance. Auch wenn sich ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen CR-Performance und Finanz-Performance nicht nachweisen ließ, so konnte doch gezeigt werden, dass beide Bereiche im Hinblick auf das Unternehmensrisiko intensiv korrelieren. Fazit: Die Reduzierung von CR-Risiken führt zu geringeren Kapitalkosten ("cost of capital"). Außerdem schließen die Wissenschaftler, dass Corporate Responsibility ist nicht nur ein Mittel zur Risikominderung ist, sondern auch ein hohes Wertschöpfungspotenzial bietet.
Corporate Responsibility senkt Unternehmensrisiko
Redaktion RiskNET
Themengebiete