Das Lieferkettengesetz (LkSG) nimmt deutsche Unternehmen in die Pflicht, neue Sorgfaltspflichten im Hinblick auf menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken entlang der globalen Lieferketten zu erfüllen. Direkt davon betroffen sind zunächst Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten (ab 2024: mehr als 1.000 Beschäftigte). Aufgrund der geplanten EU-Richtlinie zur Corporate Sustainability Due Diligence werden im zweiten Schritt auch kleinere Unternehmen betroffen sein.
Für das betriebliche Risikomanagement bedeutet die gesetzliche Neuerung, dass Risikomanagement-Prozesse um die Ebene der unmittelbaren Zulieferer erweitert werden müssen. Das Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen zu jährlichen Risikoanalysen, in dessen Rahmen jeder unmittelbare Zulieferer des eigenen Unternehmens auf mögliche Verstöße gegen Menschenrechte, illegale Arbeitspraktiken und Umweltverschmutzung zu prüfen ist. Somit stellt die jährliche Risikoanalyse eine komplexe Herausforderung dar, da eine Vielzahl von Unternehmen zumeist mehrere Tausend unmittelbare Zulieferer analysieren muss. Im Folgenden möchten wir aufzeigen, wie Funk mit seinen Kunden die jährliche Risikoanalyse in der Praxis pragmatisch und ergebnisorientiert umsetzt und das Vorgehen in den Risikomanagement-Prozesse integriert.
Funk hat einen methodischen Ansatz entwickelt, der die Anforderungen der jährlichen Risikoanalyse gemäß Lieferkettengesetz in eine praktische Umsetzung überführen. Zudem unterstützen wir Sie bei Bedarf im Rahmen einer Gap-Analyse bei der Ermittlung aller notwendigen Umsetzungsschritte. Auf Basis des Funk LkSG-Tools werden dabei die Risiken von unmittelbaren Zulieferern datenbasiert bewertet. In einem Trichter-Modell werden alle unmittelbaren Zulieferer nach Risikogruppen priorisiert und nicht risikobehaftete Zulieferer aussortiert. Die jährliche Risikoanalyse erfolgt dabei in vier Schritten:
Abbildung: Trichter-Modell zur Umsetzung der Risikoanalyse gemäß LkSG
Schritt 1: Aufnahme aller unmittelbaren Zulieferer in ein Funk-Template
Im ersten Schritt werden allen unmittelbaren Zulieferern sowohl ein Ursprungsland als auch eine Warengruppe zugeordnet.
Schritt 2: Automatisierte Datenanalyse mit dem Funk LkSG-Tool
Im zweiten Schritt werden, gemäß Anforderungen des Lieferkettengesetzes, alle unmittelbaren Zulieferer einer automatisierten Risikoanalyse unterzogen. Auf Basis von einer Vielzahl von Datenquellen ermittelt das Funk LkSG- Tool automatisch das Länder- und Warengruppenrisiko je Zulieferer. Das LkSG-Tool zeigt zudem die Risikoausprägung von knapp 30 möglichen Einzelrisiken auf. Ziel dieses Schrittes ist es, einen Großteil der nicht risikobehafteten Zulieferer auszusortieren.
Schritt 3: Tiefgründige Analyse der Zulieferer mit erhöhtem Risiko.
Im dritten Schritt werden ausschließlich unmittelbare Zulieferer mit erhöhtem Länder- und Warengruppenrisiko betrachtet. Die tiefgründigere Risikoanalyse umfasst die strukturierte Bewertung der Einzelrisiken nach der Schwere und Eintrittswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus werden weitere Kriterien wie Einflussvermögen, Verursachungsbeitrag und Geschäftstätigkeit herangezogen.
Schritt 4: Ableitung von Präventions- und Abhilfemaßnahmen
Im letzten Schritt werden für kritische Zulieferer notwendige Präventionsmaßnahmen abgeleitet. Sofern konkrete Verletzungen bereits eingetreten sind, gilt es angemessene Abhilfemaßnahmen zu implementieren.
Die Ergebnisse der Risikoanalyse und das methodische Vorgehen werden abschließend in einem fundierten Risikobericht dokumentiert. Für unsere Kunden ist der Aufwand entlang der vier Prozessschritte gering. Die Aussagekraft der Risikobewertung ist hoch und unterstützt Unternehmen aktiv dabei, angemessene Präventionsmaßnahmen zu identifizieren. Die methodische Herangehensweise ist darauf ausgelegt, die neuen gesetzlichen Anforderungen an die schlanken Prozesse des deutschen Mittstands anzuknüpfen. Darüber hinaus lassen sich die identifizierten Risiken problemlos in das Risikoinventar eines Unternehmens aufnehmen.
Wenn Sie mehr zu der praktischen Umsetzung des Lieferkettengesetzes erfahren möchten, dann legen wir Ihnen eine Teilnahme an unserem Webinar ans Herz. Im Rahmen des Vortrags zeigen wir anhand eines praktischen Kundebeispiels, wie Sie die Anforderungen des LkSG in der Praxis umsetzen können und wie Sie das Funk LkSG-Tool dabei unterstützt.
Gerne bieten wir Ihnen auch einen individuellen Austausch an, um Sie bei den Sorgfaltspflichten des Lieferkettengesetzes pragmatisch zu unterstützen.
Autoren und Ansprechpartner:
Max von Bohlen
Sales Manager
Funk Risk Consulting GmbH
Tom Gaycken
Consultant
Funk Risk Consulting GmbH