In einer Zeit wachsender regulatorischer Anforderungen und gesellschaftlicher Erwartungen an Unternehmen, beleuchtet Josef Scherer, Leiter des "Internationalen Instituts für Governance, Management, Risk und Compliance" (GMRC) und Leiter der Stab-stelle ESGRC der Technischen Hochschule Deggendorf, die Bedeutung von Investitionen in Governance-Strukturen. Die Ausführungen in einem aktuellen Artikel verdeutlichen, dass eine klare Trennung zwischen Pflichtzielen, die die rechtliche Compliance sicherstellen, und fakultativen Zielen, die darüber hinaus Stakeholder-Erwartungen berücksichtigen, essentiell ist.
Die Investition in Governance ist keine kurzfristige Kostenfrage, sondern eine langfristige strategische Entscheidung, die den Unternehmenswert steigern kann. Durch das Einhalten und Übertreffen von Compliance-Anforderungen stärken Unternehmen nicht nur ihre Resilienz gegenüber Risiken, sondern verbessern auch ihre Kreditwürdigkeit und Marktposition. In seinem Artikel argumentiert Scherer, dass dies insbesondere im Licht der Basel IV-Vorschriften und des verschärften Kreditrisikomanagements von Bedeutung ist.
Ein zentrales Element ist die Durchführung einer risikobasierten Due Diligence, die ökologische, soziale und digitale Aspekte umfasst, um eine umfassende Risiko- und Chancenbewertung zu ermöglichen. Dies geht weit über die traditionellen finanziellen und rechtlichen Prüfungen hinaus und wird zunehmend zur Norm in der Bewertung und Entscheidungsfindung bei Investitionen.
Zertifizierungen durch anerkannte Stellen können dabei helfen, die Effektivität von Governance-Management-Systemen zu bestätigen und deren Akzeptanz bei Investoren und anderen Stakeholdern zu erhöhen. Die Investition in Governance-Strukturen wird daher als eine notwendige Bedingung für den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit von Unternehmen angesehen.
Die Diskussionen und Analysen von Scherer zeigen, dass trotz der anfänglichen Kosten, die mit Governance-Strukturen verbunden sind, die langfristigen Vorteile wie verbesserte Unternehmensbewertungen und erhöhte Stakeholder-Zufriedenheit überwiegen. Die strategische Ausrichtung auf Governance und Compliance dient somit nicht nur der Risikominimierung, sondern fördert auch eine positive Unternehmensentwicklung und schafft einen echten Mehrwert für alle Beteiligten.
