Vor wenigen Tagen verlor die Provinzial Versicherung ihren Domainnamen "provinzial.de" zunächst nach Griechenland und dann nach Lettland. Daher war die Provinzial-Versicherung von Mittwoch (27.2.) bis Donnerstag (28.2.) weder da noch nah (siehe Slogan der Provinzial: "Immer da, immer nah"). Bei Arbeiten am internen Computersystem hatte der interne Dienstleister, die "Gesellschaft für angewandte Versicherungs-Informatik" (GaVi) aus Versehen die Internet-Adresse freigegeben. Auf so einen Moment warten die so genannten Domaingrabber: Sie griffen sofort zu. Und so wanderte die Domain von Deutschland nach Griechenland und anschließend nach Lettland. Ein Domaingrabber registriert in der Regel kennzeichenrechtlich geschützte Domains, um diese dann später gewinnbringend zu verkaufen.
Nach Auskunft einer GaVi-Unternehmenssprecherin entstand das Missgeschick bei Arbeiten am IT-System der Provinzial: "In einer Verfahrenslücke wurde die Domain kurzzeitig freigegeben." Und damit war die Provinzial weder im weltweiten Netz noch via E-Mail erreichbar.
Für die Registrierung der Top-Level-Domain .de ist in Deutschland das DENIC eG (kurz für Deutsches Network Information Center) verantwortlich. Die zentrale Registrierungsstelle (Registry) für Domains verwaltet mehr als 15 Millionen Adressen mit der Endung ".de". Was beruhigt: Nach Informationen des Versicherers sind keine Daten verloren gegangen. Auch der E-Mail-Verkehr von innen nach außen konnte zurückgehalten werden. Neben der Domain der Provinzial sind nach Informationen von heise online auch die Unternehmens-Domains vbk.de, urv.de und ukv.de betroffen.
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