Für die Dresdner Bank AG würde ein Abschwung des Kreditzyklus Geschäftsmöglichkeiten bringen. Dies sagte der Risikovorstand der Allianz-Tochter, Otto Steinmetz (Foto). Steinmetz verwies in diesem Zusammenhang auf die Erfolge der Bank beim Abbau risikohafter Kredite: "Wir haben unsere Bücher gesäubert". Seither konzentriere sich die Bank nur auf solche Bereiche, in denen sie über entsprechende Risikomanagement-Fähigkeiten verfüge. Das Kreditbuch der Bank sei nun zu zwei Dritteln "Investment Grade", sagte Steinmetz weiter. Das Buch verzeichnet dem Risikovorstand zufolge netto sogar eine positive Bewegung bei den Ratings. Es würden mehr Kredite mit einem besseren Rating versehen als umgekehrt, erläuterte er. Wenn sich der Kreditzyklus nun tatsächlich drehe, habe die Dresdner Bank im Vergleich zu ihren Wettbewerbern weniger Kredite in den Büchern, die eine Restrukturierung benötigten. Daher könne sie bei der Gewinnung von Neugeschäft aktiver auftreten als die Wettbewerber, machte der Dresdner-Bank-Vorstand deutlich.
Keine Angst vor Subprime-Krise in den USA
Auch die Subprime-Krise in den USA belastet das Institut offenbar nur gering . Die Investments der Allianz-Gruppe in so genannten CDOs (Collaterized Debt Obligations) und CLOs (Collaterized Loan Obligations) belaufen sich auf 1,4 Mrd. EUR, wie der Allfinanzkonzern mitteilte. Davon entfielen 1,3 Mrd. EUR auf die Dresdner Bank und 0,1 Mrd. EUR auf das Versicherungsgeschäft. Dies entspreche weniger als 0,2 % der Bilanzsumme. Von diesen Investments stünden rund 50 % mit Subprime-Krediten in Verbindung. Die Allianz habe für die CDOs und CLOs eine Vorsorge von knapp 70 Mio. EUR vorgenommen. CDOs sind eine Art forderungsbesicherte Wertpapiere. Investmentbanken kaufen hypothekenbesicherten Wertpapiere, bündeln sie und verkaufen sie in verschiedenen Tranchen mit unterschiedlichem Risiko weiter. Das Rating der Investments der Allianz gliedere sich dabei in 76 % der Fälle in "AAA", 11 % "AA", 6 % "A", 4 % "BBB", und 3 % "BB", hieß es.
Steigende Zinsen in den USA als Auslöser
Die Dresdner Bank halte so genannte Super-Senior-CDO-Tranchen im Nominalvolumen von 5,8 Mrd. EUR, die über eine noch höhere Sicherheit als CDOs mit "AAA"-Rating verfügten, erklärte die Allianz. Aus dieser Position sei keine Belastung zu erwarten. Das Geschäft mit Hypothekenkrediten an Schuldner mittelmäßiger und schlechter Bonität (Subprime) in den USA beunruhigt derzeit die Finanzmärkte weltweit. So hatten Hypothekenbanken auch zahlungsschwachen Kunden den Kauf von Häusern und Wohnungen ermöglicht. Die Hypothekenbanken ihrerseits nutzten die Kredite als Sicherheit für Wertpapiere und verkauften diese weiter. Durch die steigenden Zinsen in den USA - der Leitzins steht mittlerweile bei 5,25% - gerieten Schuldner von Subprime-Krediten in Zahlungsnot. Mehrere US-Hypothekenbanken gerieten dadurch in Schwierigkeiten. Aber auch Hedgefonds, die am Markt mit Hypothekenkrediten spekuliert haben, bekamen Probleme - so etwa zwei Fonds der im Immobiliensektor renommierten US-Investmentbank Bear Stearns, die nun nahezu wertlos sind.