Einbindung externer Daten im Kreditrisikomanagement


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Vor dem Hintergrund nicht unerheblicher Verlustquoten im Kreditgeschäft gewinnt eine fundierte Portfolioanalyse auf Basis angereicherter Einzelbewertungen – auch im Privatkundengeschäft – mehr und mehr an Bedeutung. "Kein Kredit ohne Risiko. Im Kreditgeschäft von Banken und Sparkassen wird es immer zu Ausfällen kommen. Daher muss das Ziel sein, einen intelligenten und effizienten Umgang mit Risiken zu erlernen", sagt Helmut Lübeck, Risikomanager bei der NordLB in Braunschweig. Dennoch nehmen Auffälligkeiten im Kreditgeschäft tendenziell weiter zu. Bezüglich der Gewerbekunden seien unverändert latente Restrisiken im Bestand vieler Banken, so Lübeck im Rahmen des Düsseldorfer Finanzforums. Zudem ergebe sich aus dem noch immer hohen Insolvenzrisiko im laufenden Neugeschäft Handlungsbedarf. Vor allem bei Immobilienfinanzierungen verschärfen zudem regional unterschiedliche Verwertungsprobleme die Gesamtsituation.

Risk Management als logische Konsequenz

Die sinnvolle Anwendung moderner Risikoklassifizierungsverfahren ist deshalb eine betriebswirtschaftliche Selbstverständlichkeit. Das Feintuning hingegen lässt sich derzeit insbesondere über die Einbindung externer Daten und Scores bewerkstelligen. "Externe Informationen sind von großem Wert, um die Urteile einzelner Institute über die Bonität ihrer Kunden zu ergänzen", sagt Detlef Hölzen von der CEG Creditreform Consumer GmbH, einem Informationsdienstleister für Bonitäts- und Risikoinformationen im Unternehmensbereich. Das Unternehmen verwaltet einen Datenpool mit über 50 Millionen personenbezogenen Informationen, der im Schnitt jeden fünften Bundesbürger mit negativen oder positiven Zahlungsmerkmalen erfasst. Ergänzend zu den klassischen Bonitätsinformationen von Schufa oder Infoscore fließen in den CEG-Datenpool Risikofrühindikatoren aus Zahlungsverzügen und Mahnungen ein, die wiederum über Kooperationspartner, wie z.B Telekommunikations-, Versorgungs- oder E-Commerce-Unternehmen, zugespielt werden. Kreditportfolios lassen sich auf diesem Weg mit Daten anreichern, um noch unbekannte zahlungsauffällige Bestandskunden zu identifizieren. In einem Feldversuch zwischen NordLB und CEG konnten so durch den Datenabgleich zusätzlich über 2 % der Kreditkunden ohne aktuelle Daten-Auffälligkeiten über laufende Inkasso- oder Gerichtsverfahren als Risikokunden ermittelt werden. Trotz positiver Bewertung dürfte rund jedes vierte Girokonto mit Zahlungsauffälligkeiten behaftet sein, schätzt Hölzen. Die Einbindung mehrerer Auskunfteien erhöht folgerichtig die Trefferquote bei den Negativinformationen. Dabei ist die Beauskunftung von Personen keine exklusive Domäne von Banken und Sparkassen, sondern spielt auch im Lieferantenkreditgeschäft von Unternehmen eine zunehmend größere Rolle. Über ein aktuell gelaunchtes Portal der ABIT AG (e.POS) stehen z.B. verdichtete Bonitätsinformationen aus mehreren Datenpools auch den Credit Managern im Unternehmen zur Verfügung.

Adressüberprüfung in Sekundenschnelle

Bonitätsinformationen können sowohl über private Konsumenten (Negativ-Check) als auch über in- und ausländische Wirtschaftsunternehmen bezogen werden. Nach Eingabe von Suchkriterien liefert das System anbieterspezifisch online ein Ergebnis, das z.B. eine konkrete, betragliche Kreditempfehlung mit Erläuterungen zum Branchenumfeld, eine Wirtschaftsauskunft oder eine Konsumenten-Auskunft mit visualisierter Bonität (Risiko-Skala) sein kann. Auch eine Adressüberprüfung ist in Sekundenschnelle möglich. Durch die Auskunft können qualitative Bonitäts-Beurteilungen der Geschäftspartner bzw. Namens- und Adress-Validierungen abgerufen werden, die die Grundlage für weitere Entscheidungen darstellen. In einem persönlichen Archiv speichert ABIT die abgerufenen Auskünfte, so dass die Nutzer auch zu einem späteren Zeitpunkt auf diese Informationen wieder zurückgreifen und sehr schnell eine Aktualisierung in Auftrag geben können.

 

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