Gestern berichteten wir über die angebliche "Abschaffung des Bargeldes beschlossen". Das war natürlich ein Aprilscherz. Alle die sich schon Sorgen um das Bargeld machten, können wir an dieser Stelle beruhigen. Der Euro bleibt uns als physische Währung erhalten, vorerst. Denn Tatsache ist, dass die Stimmen derjenigen lauter werden, die eine Abschaffung von Bargeld fordern. Die Gründe liegen in angeblichen Unsicherheiten des Bargeldes in puncto Steuerhinterziehung, Strafverfolgung und Terrorbekämpfung.
Ein erster Schritt ist mit der geplanten Abschaffung des 500-Euro-Scheins getan. Und doch gibt es mittlerweile vermehrt Stimmen, die sich für den Erhalt des Bargeldes einsetzen. So sei eine Mehrheit der deutschen Ökonomen gegen die Abschaffung der 500-Euro-Banknote. Zu diesem Ergebnis kommt das Ökonomen-Panel, eine Umfrage des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit der FAZ. "Demnach äußerten 54 Prozent der teilnehmenden 185 Professoren, Barzahlungen sollten nicht eingeschränkt werden. 44 Prozent befürworteten eine Obergrenze. Nur 2 Prozent sprachen sich für eine Abschaffung des Bargelds aus." Das ist eine deutliche Meinung. Und auch der ehemalige Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat sich "gegen die Abschaffung der 500-Euro-Scheine, gegen eine Obergrenze für Barzahlungen und gegen Negativzinsen ausgesprochen", wie es in der aktuellen Meldung des ifo-Instituts heißt. Niklas Potrafke, Leiter des Ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie, sieht die Einschränkung der Freiheit im Vordergrund. "Eine Abschaffung des Bargelds würde die Wahlfreiheit der Bürger einschränken." Also bleibt alles beim Alten? Vorerst, denn die Stimmen derjenigen, die Bargeld abschaffen wollen wird lauter – gerade in Zeiten wie diesen.
Aber vielleicht schafft sich das Bargeld auch von alleine ab. Ein Blick über den nationalen Tellerrand nach Schweden könnte helfen. Dort gibt es in vielen Bankfilialen längst keine Scheine und Münzen mehr. Die Bürger zahlen in der Regel mit ihrem Mobiltelefon und einer entsprechenden App. Bis zum Jahr 2030 wird dort das Bargeld nahezu verschwunden sein, so die Prognose von Wissenschaftlern.
1. April: Warum gerade dieser Tag?
Was hat es mit dem Aprilscherz auf sich? Wie genau es dazu kam, dass der 1. April zum Tag besonderer Scherze wurde, ist bis dato nicht geklärt. Dementsprechend gibt es viele Erklärungsversuche und Anekdoten. Wikipedia schreibt hierzu: "Erstmals überliefert ist die Redensart "in den April schicken" in Deutschland 1618 in Bayern. Mit den europäischen Auswanderern gelangte diese Tradition auch nach Nordamerika. Der Begriff Aprilscherz bürgerte sich jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. In Grimms Deutschem Wörterbuch von 1854 ist zwar der Aprillsnarr verzeichnet, aber noch nicht der Aprilscherz." Weitere Geschichten werden für den Aprilscherz benannt. Sei es die von Heinrich IV und dem angeblichen "Tête-à-Tête" mit einem Mädchen aus dem einfachen Volk oder es wird ein Zusammenhang mit dem römischen Fest zu Ehren des Gottes Quirinus hergestellt (Quelle: Spektrum).