"Was wäre, wenn"-Analysen in der Praxis

Entscheidungsqualität mit Simulationen verbessern


Entscheidungsqualität mit Simulationen verbessern Studie

Kommt Ihnen das bekannt vor? Ein sich schnell änderndes Unternehmensumfeld, vernetzte Abhängigkeiten, komplex gewachsene Strukturen und neue Rahmenbedingungen? Um in einem derartigen Kontext ein Unternehmen erfolgreich zu führen, bedarf es Methoden, die einer Problemlage Struktur geben, gleichzeitig aber auch Raum für Erfahrungen und Intuition der Entscheider lassen, eine Entscheidung fachlich fundieren und diese nachvollziehbar gestalten sowie die Kommunikation einer Entscheidung und ihrer Beweggründe unterstützen.

Eine für solche Fragen geeignete Methode sind Simulationen. Obwohl diese Methode in der "technischen" Welt weit verbreitet ist, scheint sie in betriebswirtschaftlichen Fragestellungen bislang vergleichsweise selten und "eher unter ihren Möglichkeiten" eingesetzt zu werden.

Semantisch hat das Wort "Simulation" seinen Ursprung im Lateinischen "simulatio", was sich mit "Verstellung" ins Deutsche übersetzen lässt. Umgangssprachlich ist ein Simulant "jemand, der [nur] so tut als ob". Wissenschaftlich ausgedrückt ist eine Simulation das Durchführen einer "Was wäre, wenn"-Analyse. Im Unternehmensalltag impliziert sie das Analysieren, Vorausdenken und Vorbereiten. Es geht darum, zu verstehen, was im Falle einer bestimmten Situation passiert bzw. passieren kann.

Um derartige "Was wäre, wenn"-Analysen durchzuführen, wird ein Simulationsmodell benötigt. Dabei handelt es sich um ein Abbild der Realität, welches sich ausschließlich auf relevante Aspekte und Zusammenhänge konzentriert. Das Herausarbeiten, welche Aspekte relevant sind und auf was verzichtet werden kann, hilft zudem, Fragestellungen zu durchdenken. Strukturen werden herausgearbeitet, Lösungen können einfacher erklärt und vermittelt werden. Simulationen sind demnach eine Methode, die gut zu oben beschriebenen Fragestellungen passt. Die Möglichkeit, mit Simulationsmodellen verschiedene "Wenns" analysieren zu können, eröffnet auch den Raum für Intuition und Bauchgefühl.

Allerdings ist Unternehmenssteuerung keine "Glaubensfrage", sodass reine Bauchentscheidungen in den Hintergrund treten. Das heißt keinesfalls, dass Erfahrungen und Intuition nicht mehr gefragt wären, im Gegenteil! Würde man sich nur auf Analytik und Modelle verlassen, kann ein kleiner Denk- bzw. Modellfehler schon ausreichen, einen immensen Schaden zu verursachen. Daher besteht zu Recht die Forderung, dass Entscheidungen nachvollziehbar sind und dass Logikketten plausibel erscheinen.

Simulationen bieten die Möglichkeit, diese Forderung zu unterstützen. Einerseits dienen sie dem Management als Sparringspartner, um Entscheidungen gut vorzubereiten, zu durchdenken und im Einklang mit den Zielen des Unternehmens zu optimieren. Simulationen können Bauchgefühle auf den Prüfstand stellen. Sie helfen, Erfahrungen zu analysieren und zu verstehen. Andererseits ist Plausibilität, in der Regel basierend auf Wissen und Erfahrung, häufig die einzige Möglichkeit zu prüfen, ob ein Modell sachgerecht und angemessen ist. Dieses gegenseitige Challengen von Analytik und Erfahrung ist es, was Simulationen zu einer geeigneten Methode in der Unternehmenssteuerung macht, deren Anwendung interessant und spannend ist. Gleichzeitig hebt es die Entscheidungsfindung auf eine neue Qualitätsstufe.

Wie Simulationen in Unternehmen eingesetzt werden, welchen Nutzen sie stiften und ob sie tatsächlich nach wie vor unter ihren Möglichkeiten eingesetzt werden, untersucht die aktuelle Studie "Simulationen in der Unternehmenssteuerung". Unter dem Link

studie.spitznerconsulting.net

  haben Sie die Möglichkeit, sich an der Studie zu beteiligen und Ihre Erfahrungen und Einschätzungen im Kontext von Simulationen einzubringen. Mit etwas Glück können Sie einen Besuch eines Flugsimulators gewinnen und einfach mal "so tun als ob"!

Über die Autoren:

Dr. Jan Spitzner ist geschäftsführender Gesellschafter der Spitzner Consulting GmbH mit Sitz in München.

Melanie L. Schneider promoviert an der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar.

 



[Bildquelle: © alphaspirit - Fotolia.com; Hinweis: Der Beitrag ist ein einer angepassten Version auf dem Portal der Fachzeitschrift FINANCE erschienen]

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