EU-Kommissar Jonathan Hill hat vor einer Überregulierung der europäischen Banken gewarnt. Bei einer Konferenz anlässlich des ersten Geburtstags der europäischen Bankenaufsicht SSM in Frankfurt sagte Hill, die Regeln, die für mehr Sicherheit sorgen sollten, dürften auf der anderen Seite nicht das Wachstum beeinträchtigen.
"Wir müssen die richtige Balance finden zwischen einer Eindämmung von Risiken und der Notwendigkeit, Wachstum zu ermöglichen", sagte Hill. Die europäischen Behörden müssten sicherstellen, dass die beschlossenen Regeln keine unerwünschten Nebenwirkungen hätten.
Einerseits müsse Regulierung in guten Zeiten mit einer Politik des "Leaning against the Wind" den Aufbau von Ungleichgewichten verhindern, andererseits aber in schlechten Zeiten Wachstum und Investitionen ermöglichen. "Schwaches Wachstum ist schließlich selbst das größte Stabilitätsrisiko", sagte Hill.
Der EU-Kommissar wies darauf hin, dass die jüngste Regulierung zu einem Rückzug der Banken aus dem Market Making in einigen Sektoren geführt habe. Die Politik müsse sich fragen, ob sie dies tatsächlich erwartet habe, sagte er.