EZB: Management von Liquiditätsrisiken stärken


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Die solide Finanzlage der Banken in der EU wird nach wie vor durch das gesamtwirtschaftliche Umfeld gestützt, das auch im Jahr 2006 und in der ersten Jahreshälfte 2007 – bei einem sich allmählich beschleunigenden BIP-Wachstum und niedrigen Arbeitslosenraten in den meisten EU-Mitgliedstaaten – einen günstigen Einfluss hatte. Doch eine der größten Gefahren für den EU-Bankensektor ist die zu erwartende Entwicklung des Kreditzyklus, der von der in Gang befindlichen Neubewertung der Kreditrisiken beeinflusst werden könnte, sollte diese von Dauer sein, sowie die hieraus resultierenden Folgen für die Bonität der Kreditnehmer und das Kreditrisiko der Banken. Zu diesem Ergebnis kommt die Europäische Zentralbank in einem aktuellen Bericht über die Stabilität des Bankensektors, der vom Ausschuss für Bankenaufsicht des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) erstellt wurde. Dieser Ausschuss setzt sich aus Vertretern der nationalen Zentralbanken und Bankenaufsichtsbehörden der EU sowie der EZB zusammen. Vornehmlich auf der Basis von Bilanzdaten werden in dem Bericht die finanziellen Rahmenbedingungen in den Bankensektoren der 27 EU-Mitgliedstaaten im Jahr 2006 und in der ersten Jahreshälfte 2007 untersucht.

Ausblick für das Risikoprofil der Banken in der EU

Die höhere Liquiditätsnachfrage im Gefolge der jüngsten Turbulenzen hat demnach auch die Besorgnis in Bezug auf Liquiditäts- und Kreditzusagen der Banken verstärkt, was die Bedeutung des Liquiditätsrisikomanagements einschließlich Stresstests und Notfallplanung der Banken unterstreicht. Darüber hinaus bestehe insbesondere bei den großen Banken Unsicherheit darüber, inwieweit ihre finanzielle Situation durch rückläufige Erträge aus zinsunabhängigen Quellen beeinträchtigt werden könnte, falls sich z.B. die Lage am Markt für verbriefte Kredite auf längere Sicht nicht verbessern sollte, heißt es in dem Bericht weiter. Schließlich könnte auch aus der andauernden Expansion der Gewährung von Fremdwährungskrediten an private Haushalte in einigen EU-Ländern ein zunehmendes Risiko für die beteiligten Banken erwachsen, wenn sich die Entwicklung am Immobilienmarkt in den betroffenen Ländern umkehrt oder die Wechselkursvolatilität zunimmt. Im Jahr 2006 verstärkten die EU-Banken auf der Suche nach Ertragsmöglichkeiten, die weniger mit den inländischen Einkommensquellen verbunden sind, auch ihr Engagement in den Schwellenländern. Eine vorausschauende Beurteilung auf Grundlage der Marktindikatoren, in die etwaige Auswirkungen der Marktturbulenzen in der zweiten Jahreshälfte 2007 teilweise Eingang gefunden haben, deutet auf erhöhte Risiken für den Bankensektor im kurzfristigen Bereich hin. Die Unsicherheit der Marktteilnehmer über die Ertragsaussichten des Bankensektors hat ebenfalls zugenommen und könnte sich durch unerwartete Entwicklungen am US-amerikanischen Subprime-Markt und im Falle einer weiter reichenden Übertragung der Probleme am Markt für strukturierte Kreditprodukte auf die Kredit- und Kapitalmärkte noch verstärken.

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