Laut der aktuellen Studie "Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche" des Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting fürchtet die Europäische Finanzindustrie steigende Schäden durch betrügerische Handlungen. Immerhin 76 Prozent der führenden Finanzinstitute in Europa gehen davon aus, dass die Betrugsrisiken für Banken in den kommenden Jahren "steigen" oder gar "deutlich steigen" werden. Bei den Maßnahmen zur Betrugsprävention zeigen sich in den europäischen Ländern jedoch deutliche Unterschiede. Während die deutschen Institute ihre IT-Überwachung verstärkt auf den Insiderhandel und Marktmanipulationen konzentrieren (71 Prozent der Nennungen), zielen ihre Wettbewerber im europäischen Ausland vor allem auf Präventionsmaßnahmen im Zahlungsverkehr (92 Prozent).
Guter Basis-Schutz durch einfache Maßnahmen
Als besonders effektive Anti-Fraud-Maßnahmen haben sich aus Sicht der Compliance-Experten die Funktionstrennung (72 Prozent), das Vier-Augen-Prinzip (68 Prozent) und die Einführung einer internen Revision (65 Prozent) erwiesen. Mit einer Kombination dieser relativ kostengünstigen und bekannten Maßnahmen können Unternehmen nach eigenen Angaben häufig bereits eine wirksame Basis-Risiko-Absicherung erzielen.
Für mittlere bis große Institute ist aufgrund der Vielfalt und Komplexität der zu untersuchenden Daten die Unterstützung durch geeignete IT-Systeme unumgänglich. Knapp drei Viertel der Institute gaben an, dass sie IT-gestützte Lösungen für ihre Transaktionsüberwachung verwenden. Der für die IT-Überwachung nötige Indizienkatalog wird jedoch von der Mehrheit der Institute (62 Prozent) nur unregelmäßig und anlassbezogen aktualisiert. Anlassbezogene Updates in kürzerer Taktung wie zum Beispiel wöchentlich (fünf Prozent), monatlich (drei Prozent) oder quartalsweise (13 Prozent) werden nur von einer Minderheit der Institute durchgeführt.
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