Trotz eines verbesserten Inflationsumfeldes bleibt aus der Sicht von Michael Moskow (Bild rechts), Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, der Preisauftrieb die Hauptsorge für die US-Zentralbank. Es gebe immer noch das Risiko, dass Kapazitätsengpässe oder andere Faktoren - wie erhöhte Inflationserwartungen - einen weiteren Rückgang der Teuerung verhinderten, sagte der Geldpolitiker. Im Rotationssystem der US-Notenbank ist Moskow in diesem Jahr stimmberechtigt im Offenmarktausschuss. Zuletzt hatte Moskow immer davor gewarnt, dass die Federal Reserve die Zinsen weiter straffen müsste, sollte der Inflationsdruck nicht nachlassen. Diese Warnung wiederholte Moskow nun jedoch nicht. Stattdessen sagte er, "bei der Beobachtung der Inflationsrisiken müssen wir Wachsamkeit walten lassen". Der US-Arbeitsmarkt entwickele sich sehr dynamisch, wobei die Gesamtwirtschaft im Jahr 2007 allerdings knapp unter der Trendrate wachsen dürfte.
Beobachtung der Inflationsrisiken
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, Timothy Geithner (Bild links), hat unterdessen seine Ansicht bekräftigt, dass die weltweiten Finanzmärkte nur geringe Risiken eingepreist haben. Unter Verweis auf die niedrigen Renditen, die günstigen Risikoprämien und die steigenden Vermögenspreise sagte Geithner bei einer Ansprache, diese Konstellation von Marktbedingungen und Preisen sei sehr ungewöhnlich, zumindest im Vergleich zu früheren Zeiträumen. "Da wir diese Entwicklungen nicht vollständig verstehen, können wir nicht auf Urteile darüber vertrauen, wie lange diese Phase anhalten wird", sagte der Geldpolitiker, der im Offenmarktausschuss der US-Notenbank ständig stimmberechtigt ist. Das Marktumfeld werde derzeit geprägt von einer starken Zuversicht in die Stabilität der Volkswirtschaften und der Finanzmärkte, verstärkt durch die geringe Teuerung in den jüngsten Jahren.