Fitch will Transparenz von Conduits bewerten


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Die Ratingagentur Fitch will im Rahmen der Ratings künftig mehr Daten berücksichtigen. So soll neben der Bonität von Finanzvehikeln auch deren Bereitschaft zur Vorlage von Informationen klassifiziert werden. Die Ratingagentur werde damit die Transparenz der so genannten Conduits bewerten. Die Emittentenratings der Asset-backed Commercial Papers (ABCP) Conduits in Europa, dem Nahen Osten und Afrika würden künftig mit einem bis fünf Sternen versehen. Diese zeigen an, wie viele der erbetenen Unterlagen die Zweckgesellschaft der Ratingagentur zur Verfügung stellt.

ABCP Conduits sind Zweckgesellschaften, die gegründet wurden, forderungsbesicherte Wertpapiere für die Dauer ihrer Laufzeit zu halten. Ihre Investition refinanzieren sie über so genannte Commercial Paper mit kurzer Laufzeit. Conduits waren im Zuge der Krise am US-Markt für bonitätsschwache Hypothekenkredite in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten. Viele Zweckgesellschaften hatten Schwierigkeiten mit ihrer Refinanzierung bekommen. In einigen Fällen kam es zu einer Zwangsabwicklung der Gesellschaften, in anderen nahmen die Konstrukteure der Conduits die Verbindlichkeiten in ihre Bücher.

Um die Höchstnote von fünf Sternen zu erhalten, erwartet Fitch von den Emittenten vor allem monatliche Informationen zur Liquidität und dem zugrunde liegenden Anlagevermögen. „In der Vergangenheit hatten wir mehrfach das Problem, dass in diesen außerbilanziellen Bereich Dinge verschoben oder erst zu spät bekannt wurden“, sagte Christan Giesen von Fitch Ratings. Auch bei einem Fünf-Sterne-Rating sei allerdings nicht gesagt, dass das betreffende Conduit eine gute Anlage sei. Dafür gelte unverändert das alte Bewertungssystem von „AAA“ bis „B“. Eine Bewertung mit fünf Sternen zeige aber, „… dass Fitch alle Unterlagen zur Verfügung gestellt wurden, die wir haben wollten“, so Giesen. „Ein Rating von einem Stern bedeutet dagegen, dass die betreffenden Vehikel nur das Nötigste vorgelegt haben.“ Der Investor erhalte auf diese Weise eine Orientierungshilfe. Zudem erhofft sich Fitch, dass mit der Bewertung die Anforderungen an die interne und externe Berichterstattung verbessert werden.

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