Der Hurrikan "Katrina" wird voraussichtlich der kostspieligste Wirbelsturm, der die USA je betroffen hat. Nach aktuellen Informationen (Stand 2.9.2005) von US-Risikoexperten wird der Schaden auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Davon sei mindestens die Hälfte auf die Überschwemmungen zurückzuführen.
Am Anfang der Woche wurde der Schaden basierend auf Expertenschätzungen auf etwa 25 Milliarden Euro geschätzt. 1992 verwüstete der Hurrikan "Andrew" Südflorida und galt bisher als der teuerste Wirbelsturm aller Zeiten. Er richtete nach Schätzungen des staatlichen US-Hurrikanzentrums Schäden in Höhe von 26,5 Milliarden Dollar an.
Nach Ansicht der Rating-Agentur Fitch sei aber dennoch nicht mit einem unmittelbaren Rating-Trigger im Hinblick auf die ausstehenden Katastrophen-Bonds der großen Versicherer zu rechnen. Bei den sog. Cat Bonds handelt es sich um Insurance-Linked Securities, deren Rendite vom Eintritt eines genau spezifizierten Risiko-Ereignisses abhängt, das in der Regel im Rückversicherungsbereich angesiedelt sind. Den Investoren wird dabei die Möglichkeit geboten, auf nach Art und Region spezifizierte Naturkatastrophen zu spekulieren und diese Risiken zu übernehmen. In Louisiana waren allein 370.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten worden. Die Belastungen, die „Katrina" für die europäischen Versicherungskonzerne nach sich ziehen könnte, sind aber bislang kaum absehbar. In den vergangenen Jahren hatten die Wirbelstürme zwar immer wieder hohe Schäden angerichtet, dabei blieben die Ballungsräume aber meist verschont.
Schäden in Milliardenhöhe
Durch die Schäden in New Orleans könnte es nun aber eine Region mit einer hohen Wirtschaftskonzentration schwer getroffen haben. Zudem hat in diesem Jahr die Hurrikan-Saison relativ früh angefangen. "Schon im Juni/Juli hat sich abgezeichnet, dass die Schäden noch höher sein könnten als 2004", sagte ein Branchenexperte. Abzuwarten bleibe allerdings, wie sich die Schäden auf die Versicherungsgesellschaften verteilten und ob die Belastungen von den Rückstellungen der Versicherer noch abgedeckt würden. Grundsätzlich sind die europäischen Unternehmen eher in Florida als in den anderen Landesteilen vertreten, weshalb diesmal durchaus die US-Assekuranzen härter betroffen sein könnten.
Abbildung:
[© NOAA, 29. August 2005, gegen 7 Uhr Ortszeit, befand sich der Wirbelsturm noch etwas mehr als 200 Kilometer südlich der Mississippi-Mündung]