Die deutsche Industrie hat trotz jüngster Rekordhöhen bei den deutschen Exporten vor rauerem Gegenwind gewarnt und von der Politik Anstrengungen zur Lösung der Handelskonflikte gefordert. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutsche Industrie (BDI) Joachim Lang sagte, der erneute Exporterfolg deutscher Unternehmen sollte niemanden täuschen.
"Der Gegenwind wird rauer", sagte Lang. "Der Weltwirtschaft stehen unruhigere Zeiten bevor. Berlin und Brüssel müssen vor allem auf die USA und China einwirken, um den Handelskonflikt der beiden Nationen nicht eskalieren zu lassen. Ein harter Brexit wäre eine schwere Hypothek für die Entwicklung des deutschen Außenhandels."
Er forderte von der Politik, dem weltweit zunehmenden Protektionismus entgegenzutreten und EU-Handelsabkommen mit gleichgesinnten Partnern zu schließen. Außerdem solle die Bundesregierung mehr Mut zu echten Reformen zeigen, um ihre Politik zukunftsorientierter zu gestalten und den Erfolg der deutschen Wirtschaft abzusichern. Im Gesamtjahr 2018 stiegen die deutschen Ausfuhren um 3,0 Prozent auf 1.317,9 Milliarden Euro.
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Die Produktion des deutschen Maschinenbaus ist nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) im Jahr 2018 um 2 Prozent gestiegen. Damit wurde die Prognose des VDMA - ein Plus von 5 Prozent - deutlich verfehlt, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres lag das Produktionswachstum im Maschinenbau mit 3,7 Prozent noch auf Kurs.
"Die beiden Schlussmonate erwiesen sich jedoch als unerwartet schwach, im Dezember sank die Produktion sogar um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat", erläuterte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. "Dies passt ins Bild der gesamten Industrie, die unter den geopolitischen Verunsicherungen leidet."
Der Auftragseingang im Maschinenbau hatte ursprünglich ein deutlich dynamischeres Produktionswachstum signalisiert. Allerdings sorgten Kapazitätsengpässe für eine schwächer als erwartete Produktion. So litten im Oktober 28 Prozent der Maschinenbauer unter Materialknappheit, 27 Prozent der Unternehmen unter Arbeitskräftemangel und 10 Prozent unter Engpässen im eigenen Maschinenpark.
Eine Auftragsreichweite von 8,5 Produktionsmonaten (Stand November 2018) deutet darauf hin, dass viele Aufträge aus 2018 erst in diesem Jahr gefertigt werden, erklärte der Verband. Daher bleibe der VDMA bei seiner Prognose von 2 Prozent Wachstum für 2019, obwohl sich die konjunkturellen Perspektiven seit der Veröffentlichung der Prognose im September 2018 eher verschlechtert haben.