An der University of the West of England in Bristol startet in diesen Tagen eine Studie, die sich mit Geldwäsche in virtuellen Welten befasst. Die Wissenschaftlerin Clare Chambers will im Rahmen eines auf 18 Monate angelegten Forschungsprojektes evaluieren, inwieweit mit dem Handel von virtuellen Gütern Geldwäsche durchgeführt werden kann. Auf populären Plattformen wie Second Life werden bis zu 850.000 Euro pro Tag umgesetzt. Das seit 2003 verfügbare System hat 15 Millionen registrierte Benutzerkonten, über die rund um die Uhr meist rund 60.000 Nutzer gleichzeitig in das System eingeloggt sind.
Mit Hilfe einer fiktiven Währung (L$, Linden-Dollars) investieren die Spieler in den Kauf von Kleidung, Accessoires, Wohnungen, Häuser oder Länder. Diese virtuelle Währung kann in eine reale Währung (US-Dollar) transferiert werden, sodass Second Life auch in den realen Wirtschaftskreislauf eingebunden ist. Kriminellen eröffnen sich dadurch neue Gelegenheiten. "Über virtuelle Wirtschaftskreisläufe und ihre Auswirkungen auf den realen Wirtschaftskreislauf ist bislang wenig bekannt", sagt Chambers. Für die internationale Strafverfolgung werden neue Anforderungen notwendig, um künftig sicherer im Netz zu agieren bzw. um Delikte zu ahnden. Schwierigkeiten ergeben sich dabei vor allem durch die unsichere Rechtslage bei Delikten im virtuellen Raum. Zudem gelten in verschiedenen Ländern unterschiedliche Rechtsprechungen. Eine Überwachung grenzüberschreitender Finanztransaktionen mit Hilfe virtueller Welten wird dadurch erschwert.
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